„Midde noi“ lautete am vergangenen Wochenende (29./30. Juni) wieder die charmante Einladung des Gewerbevereins Rödermark: Unter dem Motto „In Motion“ wurde der Ober-Röder Ortskern beim traditionellen Markttag in Bewegung gebracht – ob der Hitze allerdings ganz gemütlich. „Midde noi“ war im vergangenen Jahr aus personellen Gründen auf Sparflamme veranstaltet worden. Diesmal hatte die Veranstaltung wieder die Größenordnung der Jahre davor, dank einer gelungenen Mischung aus ehrenamtlichem Engagement und professioneller Organisation. So soll die Zukunft der Traditionsveranstaltung gewährleistet werden, wie der Gewerbevereinsvorsitzende Manfred Rädlein zur Eröffnung betonte.
Der Gewerbeverein selbst steht laut Rädlein wieder voller Kraft in den Startlöchern: „Andere Gewerbevereine geben auf – wir starten durch!“ Umringt wurde er auf der Bühne am Marktplatz vom Rödermärker Triumvirat Roland Kern, Jörg Rotter und Andrea Schülner. Den bevorstehenden Stabwechsel im Chefzimmer des Rathauses nahm Rädlein zum Anlass, den beiden Schirmherren zu danken und ihnen einen symbolischen Staffelstab zu überreichen, den Kern zunächst etwas zögerlich, dann aber schwungvoll an Rotter weitergab. Auch der Bierzapf-Wettbewerb zwischen den beiden – von Sponsor Schmucker kräftig unterstützt, vom professionellen Orga-Team von Hires-Event aufgebaut und von der künftigen Ersten Stadträtin interessiert verfolgt – ging in ein schmackhaftes Miteinander über.
„Midde noi“ – bei diesem Marktgeschehen mitten im Herzen von Ober-Roden kommen bei manchen Rödermärkern sicherlich Erinnerungen ans erste „Midde noi“ vor zehn Jahren hoch: ein wunderbares Fest zur Eröffnung des damals frisch aufgepeppten Ortskerns. „Damals wollten wir die ‚Mitte neu‘ feiern, und bei den Vorbereitungen wurde die Idee geboren, das Fest ‚Midde noi‘ zu taufen“, erinnerte sich der am Samstag noch im Amt weilende Bürgermeister Roland Kern. Er freute sich, dass sich auch die Stadtverwaltung in das Marktgeschehen eingeklinkt hatte. Vor dem Rathaus standen am Sonntagnachmittag Mitarbeiter für informative Gespräche zur Verfügung; Jörg Rotter hatte zur Bürger-Sprechstunde eingeladen. Und auch das Jugendzentrum und die Stadtbücherei hatten ihre Türen geöffnet.
Mitten drin wie immer: die „Eat&Meet-Meile“, die lange Tischzeile quer durch den Ortskern zu Füßen der Kirche. Die durchaus gesellige „Fressgass“ füllte sich allerdings an beiden Tagen wegen der nachmittäglichen Hitze nur zögerlich. Doch abends, vor allem am Samstag, als die Coverband „Backdoor Sellers“ auf dem Marktplatz die Temperaturen noch mehr anheizte, herrschte die ersehnte Stimmung eines geselligen Sommerabends. Angesichts der äußeren Bedingungen war Rädlein mit der Resonanz durchaus zufrieden.
Tiroler Schmankerl vom „Knödl-Kistl“ oder doch lieber indische Spezialitäten? Für den Gaumen gab es so manches, was das Bummeln durch die bunte Gewerbeschau bei teilweise 38 Grad im Schatten etwas versüßte. Gleich an drei Weinständen wurden gute Tröpfchen ausgeschenkt. Das Kinderkarussell stand glücklicherweise im Schatten, und auch die offenen Einzelhandelsgeschäfte im Ortskern hatten klimatisiert oder sich um Getränke für ihre Kunden bemüht. Autos reizen immer – so fanden auch die edlen Karossen vor der St.-Nazarius-Kirche wieder neugierige Liebhaber. Die Bühne wurde am Sonntagnachmittag von den Gufie-Kids gerockt, danach von den Frohsinn-Frauen und dem TG-Musikzug und schließlich von den „Rödermark Allstars“. Viele Sonntagsausflügler, die „midde noi“ gekommen waren, wanderten weiter zum Dinjerhof „midde drin“, wohin schon ab dem Frühschoppen der Red Roosters ein breit gefächertes Programm lockte. Unter anderem präsentierte dort der Heimat- und Geschichtsverein anlässlich seines 40-jährigen Bestehens eine Ausstellung.
