Gemeinsam einig

|   Aktuelles

Zukunftsfähige Regionaltangente West (RTW) nur mit optimaler Verknüpfung zur Dreieichbahnstrecke am Bahnhof Dreieich-Buchschlag

Die Städte Dieburg, Dreieich und Rödermark sowie die Gemeinden Eppertshausen und Münster äußern sich ablehnend zu den aktuellen Planungen der RTW und fordern den Bau eines Mittelbahnsteigs in Dreieich-Buchschlag. Allein diese Variante wird als Voraussetzung eines zukunftsträchtigen Ausbaus des öffentlichen Personennahverkehrs in der Region angesehen, um Pendlern aus dem östlichen Kreis Darmstadt-Dieburg den Umstieg von der Straße auf die Schiene nahe zu bringen.

Zu den im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung vorgestellten Plänen zur Regionaltangente West (RTW) am Bahnhof Dreieich-Buchschlag haben zunächst die Städte Dreieich und Rödermark noch vor Ostern erheblich kritische Stellungnahmen an die RTW-Planungsgesellschaft gerichtet. Statt des noch im November 2017 in einer Ausschusssitzung in Dreieich vorgestellten Mittelbahnsteigs zur schnellen und barrierefreien Umsteigemöglichkeit von und zur Regionalbahn Richtung Dieburg – bei gleichzeitigem Aufrechterhalten der Option der baulichen Durchbindung der RTW auf die Strecke Richtung Dieburg – hat die RTW-Planungsgesellschaft nun sehr kurzfristig im Februar eine bereits in der Vergangenheit verworfene Variante mit Außenbahnsteig und Stumpfgleis auf der Ostseite des Bahnhofs in Dreieich-Buchschlag vorgestellt.

Die aktuelle Planung eines Außenbahnsteigs ist aus Sicht aller Anrainerkommunen der Strecke Dreieich - Dieburg insbesondere aus folgenden Gründen abzulehnen:

-       Der Außenbahnsteig gewährleistet keine Zukunftsfähigkeit der RTW mit dem notwendigen Grundgedanken, dass die Herstellung einer barrierefreien Umwelt Bedingung für eine unabhängige Lebensführung und die volle Teilhabe an allen Aspekten des Lebens ist, entsprechend des § 2 Absatz 3 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO).

-       Nur ein Mittelbahnsteig garantiert im Sinne der tangentialen Ausprägung eine Zukunftsfähigkeit der RTW hinsichtlich der Fahrgastgewinnung und –bindung für ein modernes, zeitgemäßes und schnelles Nahverkehrsmittel (Anrainerkommunen der Strecke Dreieich - Dieburg: Dreieich 44.900 Einwohner, Urberach 12.200 Einwohner, Ober-Roden 13.000 Einwohner, Eppertshausen 6.400 Einwohner, Münster 14.500 Einwohner, Dieburg 15.600 Einwohner).

Frank Haus, Bürgermeister der Stadt Dieburg, unterstützt dies: „Der konsequente Ausbau des Anschlusses von Dreieich-Buchschlag bis nach Dieburg erhält nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen, sondern trägt auch zur Attraktivität von Arbeitsplätzen rund um das Ballungszentrum Frankfurt bei.“

Nur ein Mittelbahnsteig ermöglicht die Aufrechterhaltung der Möglichkeit der Durchbindung der RTW auf die Strecke Dreieich - Dieburg ohne ein erneutes Planfeststellungsverfahren zur Planänderung.

Zudem kann das Ziel der RTW zur Verbesserung des öffentlichen Schienenpersonennahverkehrs durch die Schaffung einer neuen tangentialen Schienenverbindung im Orts- und Nachbarschaftsverkehr der Metropolregion FrankfurtRheinMain als Verbindung der westlichen Stadtteile der Stadt Frankfurt am Main sowie der umliegenden Kreise, Städte und Gemeinden mit und untereinander und zur besseren intermodalen Anbindung des Flughafens Frankfurt am Main, mit dem Wegfall der Durchbindungsmöglichkeit der RTW auf die Dreieichbahn nicht mehr verfolgt werden.

Hierzu der Bürgermeister von Eppertshausen Carsten Helfmann: „Der Mittelbahnsteig ist ein Muss für eine spätere Anbindungsmöglichkeit der Kommunen im Landkreis Darmstadt-Dieburg und einen zukunftsweisender Ringschluss über Darmstadt.“

Weiterhin wird eine auch mittel- und langfristig unattraktive Verbindung der RTW mit der Dreieichbahn den Parkdruck an den Bahnhöfen in Dreieich-Buchschlag, aber auch in Rödermark in Richtung S1 weiter steigen lassen. Neben den daraus resultierenden Problemen vor Ort, mit denen die Kommunen offenbar beim Bau der RTW in jeder Hinsicht alleine gelassen werden sollen, da es nach Aussagen von Februar offenbar nicht Aufgabe der RTW Planungsgesellschaft sein soll, für die durch die ihr Vorhaben generierten Verkehre auch Stellplätze zu schaffen, entstehen auch tonnenweise Immissionen durch Kfz-Verkehre, die sich den Weg zu den Bahnstationen im Kreis Offenbach suchen.

Bürgermeister Kern Rödermark stellt hierzu fest: „Um die Rödermärker Bahnhöfe kann man gut sehen, wie groß die Kundschaft aus Darmstadt-Dieburg ist: Die P&R-Plätze in Ober-Roden und Urberach sind voll mit DI und DA-DI.“

Als ein ganz großer praktischer Nachteil der derzeit seitens der derzeit seitens der RTW Planungsgesellschaft präferierten Variante Außenbahnsteig ist anzusehen, dass ein direkter Umstieg von und zur Dreieichbahn Richtung Dieburg mit den aktuellen Plänen nicht möglich und in den Plänen ein Anschluss der RTW an die Dreieichbahn generell nicht vorgesehen ist. „Den Aspekt Barrierefreiheit in einer Form außer Acht zu lassen, der ewig lange Wegstrecken bedeutet, ist nicht zeitgemäß und absolut nicht nutzerfreundlich und fördert die Umsteigebeziehungen Dreieichbahn – RTW in keinster Weise“, betont Dreieichs Erster Stadtrat Martin Burlon. „Gerade weil in einer Wachstumsregion wie der unseren die Grenzen der Leistungsfähigkeit der bestehenden Verkehrsinfrastruktur bereits erreicht sind, muss ein solches Projekt wie die RTW“ so der Erste Stadtrat, „nachhaltig zum Ausbau und der Vernetzung des schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs und damit der Verkehrsinfrastruktur der Region beitragen.“

Bürgermeister Gerald Frank aus Münster fasst zusammen: „Wir befinden uns mitten in der Metropolregion FrankfurtRheinMain. Das ungebrochene Bevölkerungswachstum in unseren Kommunen führt zum Anwachsen der Verkehrsströme. Wir müssen weg vom Kfz-Pendlerverkehr zu einem optimierten ÖPNV mit einem besseren Anschluss des Südens von Dieburg nach Frankfurt. Hier brauchen wir dringend eine zukunftsträchtige Lösung von Regionaltangente West, Dreieichbahn und der S1 über die Endstation Ober Roden hinaus.“

Abschließend zeigen sich die Bürgermeister und der Erste Stadtrat bei dem gemeinsamen Vor-Ort-Termin vollkommen einig, hier in den nächsten Wochen weitere Initiativen zu starten, um die Weichen für eine zukunftsfähige RTW auch im Süden der Trasse richtig zu stellen.

Zur Regionaltangente West: Die neue tangentiale Schienenstrecke in der Metropolregion FrankfurtRheinMain soll von Bad Homburg/Frankfurt-Praunheim gen Süden den Westen Frankfurts umfahrend, zum Flughafen und von dort weiter bis nach Neu-Isenburg und Dreieich-Buchschlag führen. Diese, weitestgehend auf Bestandsgleisen führende Schienenverbindung soll den Schienenpersonenverkehr verbessern, die Umweltbelastung reduzieren und eine umsteigefreie Verbindung der westlich angesiedelten Frankfurter Stadtteile und Kommunen ermöglichen.

Zurück
Back to Top