Gemeinsam das Fastenbrechen gefeiert

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Zum Muharrem, dem alevitischen Fastenbrechen, hatten der Ausländerbeirat der Stadt Rödermark, der Kozdere Solidaritäts-Verein in Europa, , der Verein Alle für Alle, das SchillerHaus-Team und die Integrationsbeauftragte Ulrike Vierheller ins SchillerHaus eingeladen. Friedlich saßen Aleviten und Christen beieinander und feierten gemeinsam diesen wichtigen Tag im religiösen Jahreskalender der Aleviten. Ähnlich wie beim Fastenbrechen anderer islamischer Glaubensrichtungen bot sich wieder die Möglichkeit, mehr über eine manchen fremde Religion zu erfahren, sich auszutauschen und interessante Gespräche zu führen.

Stadtrat Manfred Rädlein, der die Gäste in Vertretung für den bei der Kerb geforderten Bürgermeister Jörg Rotter begrüßte, dankte den Organisatoren. Von Anfang an habe die Stadt die entstandene Rödermärker Tradition unterstützt, wichtige Feiertage der Religionsgemeinschaften wenn möglich gemeinsam zu begehen. Nichts sei wichtiger, als miteinander zu kommunizieren, um sich besser kennenzulernen und einander zu verstehen. „Alle Menschen haben die gleichen Ziele: In Frieden und Freiheit zu leben, Familien zu gründen, den Kindern die besten Werkzeuge fürs Leben mitzugeben, einen Beruf auszuüben, um die Familie zu ernähren, und sich seinen Lebensinhalten zu widmen. Das vereint uns alle in jedwedem Glauben.“

Als Dede, also mGeistlicher, sprach Erdoğan Tur über die Bedeutung des Tages. Im Trauermonat Muharrem gedenken die Aleviten des Todes von Imam Al-Husain. Sie fasten und trauern zwölf Tage lang, als symbolischer Hinweis auf die Imame, die – nach alevitischer wie nach schiitischer Ansicht – zusammen mit Imam Al-Husain bei einem Massaker im Jahre 680 ermordet wurden. Am zwölften Tag bricht man sein Fasten mit dem Einnehmen der Aschure, einer süßen Suppe aus Graupen, Nüssen, Trockenfrüchten und Gewürzen, insgesamt zwölf Zutaten – jede Zutat symbolisiert einen Imam. Nach seinen erläuternden Worten sprach der Geistliche ein Gebet, danach wurde die Aschure gereicht.

Die Religionsgemeinschaft der Aleviten ist im Anatolien des 13. und 14. Jahrhunderts entstanden. Die Gläubigen sind überwiegend türkischer und kurdischer Herkunft, grenzen sich aber bewusst vom konservativen Islam ab. Der Begriff „Alevi“ leitet sich vom Heiligen Ali ab und bedeutet so viel wie Anhänger Alis. Die Aleviten sehen in Ali, dem Vetter und Schwiegersohn des Propheten Mohammed, dessen rechtmäßigen Nachfolger.

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