Bereits im hohen Mittelalter wurde der Lauf der Rodau von den Menschen verändert. Der Betrieb der Mühlen bedingte eine kontinuierliche Wasserzufuhr, was am einfachsten mit Wassergräben zu gewährleisten war. Es handelte sich aber um relativ flache Wiesengräben, die bei Starkregen die umgebenden Wiesen schnell überfluteten. Nur auf sehr kleinen Teilabschnitten konnte die Rodau noch um 1900 frei mäandrieren.

In den Jahren 1938 bis 1940 wurde die Rodau durch Strafgefangene des nahegelegenen Lagers Rollwald auf weiten Strecken begradigt und tiefer gelegt. Auf 34 km Länge hatten die Gefangenen Bäche und Wassergräben für die Aufnahme der Abwässer der Stadt Frankfurt vorbereitet. In seinem detaillierten Bericht vom 30. Mai 1940 über die bis zum Januar 1940 im Rodgau ausgeführten Arbeiten führt der Landeskulturrat über die Länge des Ausbau der als Zuleiter und Vorfluter vorgesehenen Gewässer unter anderem aus: „Rodau in den Gemarkungen Urberach, Ober-Roden, Nieder-Roden, Dudenhofen, Jügesheim, Hainhausen, Weiskirchen und Mühlheim (Länge 14 km).“

In den 1960er Jahren wurde die Rodau dann an einzelnen Stellen verrohrt. Zudem setzte man mehrere Sperrwehre außer Funktion.

 

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