Um eine Getreidemühle innerhalb des geschützten Rundlings betreiben zu können, wurde der Rodauverlauf im Mittelalter umgeleitet (siehe Tafel 15). Der Mühlbachverlauf war im Bereich des Ortes zwischen heutiger Rilkestraße und Dockendorffstraße mit einer gemauerten Bruchsteinmauer von ca. 40 cm Dicke und einem Zementglattstrich eingefasst. Die Tiefe betrug ca. 80 cm. Im Bereich der Überquerung von Obergasse und Pfarrgasse in die Borngasse (heute Rathausstraße) war das Bachbett mit einer Betondecke überbrückt. Die ortsstämmigen Anwohner wohnen daher auch heute noch „Auf der Brück“. Da der Bachverlauf über Erdniveau verlief, wurden zur Überquerung die Straßenkreuzungen entsprechend angehoben und angeschrägt.
Die 1935 mit Kiessand zugeschüttete Mühlenrodau wurde nach dem 2. Weltkrieg im Bereich der Glockengasse zur „Biggelchesbahn“, auf der sich jeden Mittag ganze Horden von Kindern trafen, um mit Ton-, Glas- oder Eisenbiggeln (auch Märbeln, Klicker, Murmeln) ihre Freizeit zu verbringen.
Die Bachbett-Mauerreste liegen noch heute unter den sie überdeckenden Bürgersteigen.Leider konnten von der Mühlenrodau selbst keine Fotografien mehr aufgefunden werden.