Der auch als „fliegender Edelstein“ bezeichnete Eisvogel (Alcedo atthis) ist an der Rodau ein regelmäßiger und gerngesehener Wintergast. Bruten konnten direkt an der Rodau allerdings noch nicht festgestellt werden.
Der Eisvogel ist der einzige Vertreter der Familie der Eisvögel in Mitteleuropa. Eisvögel gehören zur Ordnung der Rackenvögel, von denen mit dem Bienenfresser und der Blauracke noch zwei weitere Vertreter in Deutschland vorkommen.
Der 16-18 cm kleine Vogel ist als Fischjäger an Gewässer gebunden. Zu seiner Hauptnahrung gehören Stichlinge, Elritzen und Moderlieschen (siehe Tafel 13), die er in aller Regel durch Stoßtauchen von einer Sitzwarte in 1 bis 2 Meter Höhe über dem Wasser aus erbeutet. Neben bis zu 10 cm langen Fischen gehören auch Wasserinsekten und Kaulquappen zu seiner Beute.
Der Eisvogel legt in Steilwänden aus Lehm oder festem Sand Brutröhren von 40 bis 100 cm Länge an, an deren Ende das Weibchen 6-8 Eier legt. Nach rund 3 Wochen schlüpfen die Jungen, um vier Wochen später das Nest zu verlassen.
Da häufig Steilwände an Flüssen ausgewählt werden, sind die Gelegeverluste durch Hochwasser in der Brutzeit recht hoch. Auch in strengen Wintern erleidet der Eisvogel hohe Verluste, die er durch eine hohe Reproduktionsrate ausgleicht.
Der Eisvogel ist in weiten Teilen Europas, Asiens und in Nordafrika zu Hause. Er gilt nicht als bedroht, aber als dezimiert. Durch die verbesserte Wasserqualität und mehr renaturierte Bach- und Flussabschnitte ist sein Bestand in Deutschland leicht zunehmend.