Welch eine Premiere!

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Ein Erfolg in jeder Hinsicht: Der wiederbelebte Ober-Röder Samstagsmarkt war am Samstag die Attraktion im Ortskern

Welch eine Premiere für Landwirt Tobias Keller aus Hainhausen und sein Familienteam: Unter dem neuen Signet „Unser Bauernmarkt“ punktete der wiederbelebte Ober-Röder Samstagsmarkt am vergangenen Wochenende auf allen Ebenen. Schon früh am Morgen standen die Kunden Schlange, später war kaum ein Durchkommen auf dem Marktplatz, wo auch Imker Henrik Schmidt und seine Frau Karin ihren Honig anboten. Auch die Bäckerei Lautenschläger war schließlich doch noch ins Boot gestiegen und könnte sich über einen rekordverdächtigen Umsatz gefreut haben. Selbst wenn man den Neugier-Effekt abzieht, zeigte sich deutlich: Ein Markt auch für die, die donnerstags keine Zeit für eine Auszeit auf dem Rathausplatz haben, hatte Rödermark noch gefehlt.

Freundlich, kompetent und einladend: So präsentierte Familie Keller ihr großes Sortiment: hausgemachte Wurst, Fleisch, Obst, Gemüse, Eier von Hühnern aus eigener Freilandhaltung, Milchprodukte, Nudeln und allerlei süße Verlockungen. Immer wieder mussten die Teller mit Probierhäppchen von Blut- und Leberwurst nachgefüllt werden. Glücklich über die Resonanz war natürlich der Hauptakteur: „Da lohnt sich die Arbeit“, sagte Tobias Keller. Mitten in der Nacht war er aufgestanden, um seinen großen Wagen zu bestücken. Dann wurde der große rote Traktor davorgespannt, und ab ging es in aller Früh auf die rund zehn Kilometer lange Strecke gen Rödermark.

Agrar-Betriebswirt Keller erwies sich als würdiger Erbe einer Ober-Röder Institution: 49 Jahre lang hatte der beliebte Metzgermeister Georg Sattler aus Reichelsheim im Odenwald dem Samstagsmarkt in Ober-Roden die Treue gehalten. Als letzter verbliebener Beschicker wurde „de Schorsch“ im Herbst vorigen Jahres in den Ruhestand verabschiedet. Traurig waren die Stammkunden damals. Am vergangenen Samstag durften alle lächeln. Auch der Schorsch selbst. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, den Stab persönlich zu übergeben. Und er wurde natürlich auch selbst noch einmal gewürdigt: Bürgermeister Jörg Rotter bedankte sich, überreichte ihm eine Urkunde und versprach ein Fest zum fast fünfzigsten Marktjubiläum, das Sattler zwar ins Auge gefasst, aber dann doch nicht mehr hatte verwirklichen können.

Danach stach der Bürgermeister zur Feier des Tages ein Fass an und zapfte so lange, bis das Freibier unters durstige Volk gebracht war. Nebenan durfte man sich die vom Gewerbeverein gestifteten Bratwürste schmecken lassen. Dessen Vorsitzende Sabine Weber hatte sich zusammen mit der städtischen Wirtschaftsförderung, für die Alfons Hügemann gekommen war, für die Wiederbelebung des Marktes ins Zeug gelegt. Beide freuten sich, dass es in letzter Minute gelungen war, auch die Bäckerei Lautenschläger am Platz davon zu überzeugen, einen Stand im Freien aufzumachen und dort auch Kaffee anzubieten. Nach der Premierenerfahrung wird überlegt, den Laden samstags geschlossen zu lassen und nur noch draußen zu verkaufen.

Gemütliches Frühstück am Samstagmorgen… und dann zum Markt ins Ober-Röder Zentrum: Ein altvertrautes Szenario ist zurückgekehrt, und das mit einem noch größeren Angebot. So kann es weitergehen.

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