„Sauberhafte Helden“ auf dem Chefsessel

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Sozial engagierte Kita-Kinder kamen ins Rathaus – Bürgermeister geizte nicht mit Lob, Urkunden und Eis

Das ist eine schöne Tradition, die alljährlich im Hochsommer ansteht und gebührend zelebriert wird: Denn dann trifft Bürgermeister Jörg Rotter die „Sauberhaften Helden“ aus dem Kinderhaus unter dem Regenbogen – und es gibt viel zu erzählen.

Aufgeregt, fröhlich und mit großen Augen: So pilgerten die Mädchen und Jungen bei der Auflage des Jahres 2024 ins Rathaus Ober-Roden. Dort, im Dienstzimmer des Verwaltungschefs, wurde lebhaft berichtet über das Sozialprojekt mit Vorbildcharakter, das die Kita nun schon seit vielen Jahren mit ihrem jeweils ältesten Jahrgang praktiziert. Zwei oder drei Stippvisiten pro Monat auf dem Spielplatz am Alten Seeweg, der nicht weit vom Kinderhaus entfernt liegt: So lautet die Vorgabe. 20 Kinder waren im abgelaufenen Kita-Jahr in die Aktion eingebunden.

Der regelmäßige Kontrollgang zum Freizeitgelände ist für die angehenden ABC-Schützen gute Pflicht und Kür zugleich. Mit Handschuhen, Müllsäcken, Greifern und einem zum „Müllauto“ umgebauten Einkaufstrolley ausgerüstet, schauen die Kinder dort immer wieder nach dem Rechten. Auf den Einsatz der Regenbogen-Youngster wurde vor geraumer Zeit sogar die Hessische Landesregierung aufmerksam. Zu „Sauberhaften Helden“ ernannte sie die Jung-Rödermärker, die mit ihrer Patenschaft für ein öffentliches Areal gleichsam Pionierarbeit geleistet hatten. Eine spätere Aktion des Umweltministeriums, der „sauberhafte Kindertag“, knüpfte an das Strickmuster an.

Auch beim diesjährigen Treffen mit dem Bürgermeister durfte es natürlich nicht fehlen: Das große Kontrollbuch, in das die Kinder und deren Erzieherinnen all jene Dinge eintragen, die beim jeweiligen Termin besonders auffällig waren. Außergewöhnliche Müllfunde entlang des Weges, verschmutzte Stellen auf dem Spielplatz… Und selten, aber doch hin und wieder mal, wird bei der „Inspektion“ auch eine Beschädigung an einem der dortigen Spielgeräte entdeckt. Das ist dann ein Fall für die Kommunalen Betriebe (KBR), die vom Kinderhaus informiert werden und zur Reparatur ausrücken.

Apropos Erzieherinnen: Sigrun Knapp und Ifigenia Opriceana kümmern sich federführend um die Projektbetreuung. Sie begleiteten die Kinder auch beim Ausflug ins Rathaus. Ihre Botschaft dort: Wer den Nachwuchs beizeiten für Sauberkeit und die Instandhaltung öffentlicher Infrastruktur sensibilisiere, könne auf den Effekt „da bleibt was hängen“ hoffen. Vorbildfunktion und praktischer Nutzen: Für die älteren Kita-Kinder komme bei der Spielplatz-Patenschaft beides zum Tragen, erläuterten Knapp und Opriceana.

Bürgermeister Rotter blätterte interessiert im Kontrollbuch der Kinder. Er ließ sich deren Eindrücke schildern, stellte Fragen und wiederholte den Tenor, der bei solchen Begegnungen immer mitschwingt: „Es ist ganz wichtig, dass man sich um seine Umgebung kümmert. Das habt ihr toll gemacht! Auch wenn es eigentlich besser wäre, wenn ihr nichts zu tun hättet und euch nicht nach dem Müll anderer Leute bücken müsstet – oder?“

Nach so viel Dialog und Appell gab es schließlich verdiente Anerkennung für die jungen Rathausbesucher. Rotter überreichte Urkunden, ließ die Kinder auf seinem Bürostuhl Probesitzen und spendierte eine Runde Eis im Café „Süße Ecke“. Sein Fazit nach der Verabschiedung, so wie alle Jahre wieder: „Einfach sauberhaft, diese kleinen Helden.“

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