Klimawandel: Wie ernst ist die Situation?

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Beim 28. Hochschultag von Stadt und NBS widmet sich der hochangesehene Physiker Michael Düren einem hochaktuellen Thema

Aktueller könnte das Thema des 28. Rödermärker Hochschultags, den Stadt und Nell-Breuning-Schule wieder mit Unterstützung der Sparkasse Dieburg organisieren, nicht sein: Um die Stichworte „Klimawandel“ und „Klimakrise“ drehen sich die Überlegungen von Prof. Michael Düren, Physiker an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Wie ernst die Bedrohung ist und was wir dagegen tun können, das wird der hoch angesehene Wissenschaftler am Montag, dem 7. Oktober, ab 18.30 Uhr in der Kulturhalle beleuchten. Wie immer schließt sich eine Fragerunde an den Vortrag an, was diesmal wohl besonders eifrig genutzt werden dürfte.

Seinen Ansatzpunkt skizziert Professor Düren selbst so: „Der Klimawandel und die Zerstörung der natürlichen Lebensräume schreiten schneller voran als ursprünglich vom Weltklimarat vorhergesagt, und es deutet vieles darauf hin, dass unsere globale Zivilisation bereits in den kommenden Jahrzehnten mehr und mehr gefährdet sein wird. Es ist dringend notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Entwicklung zu stoppen.“

Düren will Strategien vorstellen, wie die negativen Auswirkungen auf die Umwelt minimiert werden können. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang: die Vorhersagekraft naturwissenschaftlicher Prognosen, auf die sich der Naturwissenschaftler explizit stützt. Dies wird er sicherlich erläutern. Die physikalischen Grundlagen dienten ihm als Basis für „robuste Entscheidungen“ im Bereich der Energie- und Verkehrswende.

Nicht zufällig fielen unsere Bemühungen um Klimaschutzmaßnahmen in eine Zeit wirtschaftlicher und politischer Instabilität. Die Unsicherheit unserer Zukunft treffe uns alle in unserem Innersten, aber besonders die junge Generation. Nur ein grundsätzliches Umdenken im Bereich der Wirtschaft und eine konstruktive internationale Zusammenarbeit könne den Erhalt einer lebensfreundlichen Umwelt noch erreichen. Düren: „Wichtigster Ausgangspunkt für den Wandel ist dabei, dass wir aufhören, die offensichtlichen Probleme unserer Welt zu verdrängen.“

Michael Düren studierte Physik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH), wo er auf dem Gebiet der Kern- und Teilchenphysik promoviert wurde. Sein beruflicher Weg führte ihn zu Experimenten am CERN, zum Max-Planck-Institut für Kernphysik Heidelberg, zum DESY Hamburg und schließlich über die Universitäten Erlangen-Nürnberg und Bayreuth nach Gießen.

Düren forscht nicht nur im Bereich der Teilchenphysik, sondern engagiert sich auch intensiv im Arbeitskreis Energie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und im Vorstand des Zentrums für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) in Gießen. Zudem ist Prof. Düren einer der Mitbegründer der DESERTEC Foundation. Desertec ist eine Initiative, die das Ziel verfolgt, nachhaltig und ökologisch vertretbar elektrische Energie an sonnenreichen Standorten der Welt zu erzeugen. Sonnenreiche Wüsten stehen daher im Fokus. Die gemeinnützige Stiftung wurde mit dem Ziel gegründet, die Umsetzung des Desertec-Konzeptes global zu verbreiten und voranzutreiben.

2021 wurde Düren der bedeutende Robert-Wichard-Pohl-Preis verliehen. Dieser wird für herausragende Beiträge zur Physik vergeben, die eine besondere Ausstrahlung auf andere Disziplinen in Wissenschaft und Technik haben, sowie für außergewöhnliche Leistungen in der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis in der Lehre, im Unterricht sowie in der Didaktik der Physik. Prof. Düren erhielt diesen renommierten Preis insbesondere für seine Experimente auf dem Gebiet der Teilchen- und Hadronenphysik, für sein unermüdliches Engagement als Wissenschaftsvermittler in der Zivilgesellschaft sowie für sein kompetentes Werben für eine globale Energiewende.

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