„Klagende und jauchzende Worte“

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Am 12. Februar im SchillerHaus: Hommage an den serbischen Schriftsteller Stevan Tontic

Das „Welt-Poesie-Festival“ hatten der damalige Bürgermeister Roland Kern und der Gründauer Autor Peter Völker gemeinsam eingefädelt: Damals, als 2016 in Rödermark unter dem Motto „Grenzenlos Grün“ der Kunst in all ihren Facetten gehuldigt wurde. Jetzt ziehen der mittlerweile zum Ehrenbürgermeister ernannte Ex-Verwaltungschef und der Schriftsteller aus dem Main-Kinzig-Kreis erneut die organisatorischen Fäden. Abermals wird das SchillerHaus in der Seewald-Siedlung als Podium für Literatur genutzt. 

Der Klassiker der Sprachbeherrschung als Namenspatron: Das ist Tatsache und Verpflichtung zugleich, und so gibt es in der Begegnungsstätte an der Schillerstraße am Sonntag, 12. Februar, endlich wieder eine Veranstaltung im Zeichen der Wort- und Dichtkunst. Ab 16 Uhr wird bei freiem Eintritt an das Leben und Werk des serbischen Schriftstellers Stevan Tontic (1946-2022) erinnert.

An dessen erstem Todestag präsentieren Völker und eine Handvoll Mitstreiter, die Tontic allesamt freundschaftlich verbunden waren, eine Lesung mit musikalischen Einlagen. Verschiedene Facetten aus dem Fundus des Lyrikers, Philosophen und Übersetzers sollen dem Publikum vorgestellt werden. Roland Kern wird einführende Worte sprechen, ehe das Programm des späten Nachmittags den fleißigen Textproduzenten aus Südosteuropa ins Rampenlicht rückt.

Tontic fand in den 1990er Jahren während der Jugoslawien-Kriege eine Zeit lang Zuflucht in Deutschland. Während seiner letzten Lebensphase war er in Novi Sad beheimatet. In der Bundesrepublik erhielt er mehrere Auszeichnungen, unter anderem eine Würdigung für „Literatur im Exil“ (Stadt Heidelberg) und den Reiner-Kunze-Preis.

In Kooperation mit dem Weltlyrikerverband „Liceo Poetico de Benidorm“ und der Stadt Rödermark organisiert Peter Völker die Hommage. Die Bedeutung seines einstigen Weggefährten unterstreicht er mit folgendem Hinweis: „Stevan Tontic gehört zu den wichtigsten serbischen Dichtern der Gegenwart. Er hat 13 Lyrikbände, einen Roman und ein Reiseprosa-Buch veröffentlicht.“

In einem Nachruf auf Tontic schrieb Völker: „Stevan, dieser wunderbare Freund, ist gegangen, hinterlässt Spuren und neue, unberührte Wege zugleich… Seine poetische Handschrift brennt noch immer klagende und jauchzende Worte in die Zeit.“

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