So hatten sich die Mitglieder der Quartiersgruppe Urberach das vorgestellt: Sonne, zahlreiche Gäste, nette Gespräche, gute Laune an einem lauschigen Ort. Zum dritten Mal seit der Einweihung des vor sechs Jahren neu gestalteten Bereichs rund um den Rodau-Quelltopf unterhalb des Spielplatzes am verlängerten Sperberweg feierte die Gruppe zusammen mit Nachbarn und Bürgern aus allen Teilen Rödermarks dort ein kleines Fest.
Dass diesmal so viele kamen – damit hatten die engagierten Kümmerer im Ortsteil aber nicht gerechnet. „Wir sind mittlerweile eben gut vernetzt im Ort, sprechen die Menschen beispielsweise auch in unserem Friedhofscafé an“, versuchte sich Brigitte Beldermann an einer Erklärung der freudigen Überraschung. „Das ist auch eine Form der Wertschätzung für uns, zumal auch einige Magistratsmitglieder gekommen sind“, sagte Friedrich Kühne, der Bürgermeister Jörg Rotter und alle anderen Besucher begrüßt hatte. Rotter lobte die Quartiersgruppe als „integralen Bestandteil der Stadtgesellschaft“. Ihr Engagement sei sehr wichtig für die Bürgerschaft, die gesamte Quartiersarbeit in der Stadt ein Segen.
Was das Fest einmal mehr zeigte: Der Zusammenhalt der Gruppe ist unschlagbar. Keiner und keine ist sich für einen Dienst zu schade. „Eine unserer Aktivsten musste kurzfristig wegen Krankheit absagen. Danach war es kein Problem, Ersatz zu finden“, berichtete Friedrich Kühne. „Sogar den zugesagten Kuchen hat ein anderes Mitglied unsrer Gemeinschaft gebacken!“ Auch auf die Nachbarschaft konnte man wieder zählen: „Ein Anwohner hat seinen Anschluss für den Toilettenwagen zur Verfügung gestellt“, so Kühne, der sich zudem über das Entgegenkommen der Berufsakademie freute. Die hatte der Quartiersgruppe nämlich ihre Garnituren unentgeltlich ausgeliehen. Dass Peter Knapp mit seiner Quetschkommod‘ vorbeikam und gemeinsam mit Wolfgang Seitz, dem „Mann an der Gitarre“, für Stimmung sorgte, freute alle.
Da ein Fest „rund um den Apfel“ angekündigt war, drehte sich auch kulinarisch alles um das Motto. Gegen Spenden gab es zum Kaffee Kuchen in mehreren Variationen, außerdem Herzhaftes wie Apfelpizza, Apfelquiche, Apfelbrot und Dips, dazu natürlich Ebbelwoi, Apfelsaft, Cidre und Sekt. Zum Verkauf standen wahre Köstlichkeiten aus den Küchen der Quartiersaktivistinnen – einen Apfelsenf gab es da zu entdecken, Apfelchutney und mit Calvados oder Cranberrys verfeinerte Marmeladen. Dass das Spielangebot ein Apfelquiz, ein Apfelmemory und ein Apfelquartett umfasste – wen konnte das wundern? Die Dosen, auf die geworfen werden durfte, dienten vorher aber nicht als Behältnisse für Apfelbrei. Ein schöner Hingucker: Die Bank an der Quelle war geschmückt mit Blumen, einem Korb mit roten Äpfeln und einem Apfelbild.
Und da in der Quartiersgruppe nichts in die eigenen Taschen gewirtschaftet wird, können auch diejenigen von dem Fest profitieren, die nicht dabei waren: Mit dem Erlös soll eine Bank angeschafft werden, die müden Wanderern auf dem Kallemannsberg ein Plätzchen zum Ausruhen bietet.
Einem Projektteam der Quartiersgruppe war es 2017/2018 zu verdanken, dass aus dem verwilderten Quellsumpf eine kommunikative Oase wurde. Zur Quelle selbst führt eine Treppe mit Geländer und Handlauf hinunter; von einer Bank unter einer großen Weide kann man die Natur genießen. Das Team, das auch von Anwohnern unterstützt worden war, hatte sich dafür in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit ins Zeug gelegt.