Bunte Bühne für viel Vorzeigbares

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Seniorenmesse auf dem BA-Gelände: Gute Resonanz und Lob für große Info-Palette

„Wir haben in Rödermark eine sehr gute Infrastruktur für ältere Menschen. Wenn beispielsweise von Freizeitangeboten, Beratung und praktischer Alltagshilfe, unterschiedlichen Wohnformen sowie Dienstleistungen im Bereich ‚Medizin und Pflege‘ die Rede ist, braucht unsere Stadt keinen Vergleich zu scheuen. Doch viele Menschen wissen gar nicht so richtig, wie umfangreich die Palette für die Altersgruppe 60 plus ist. Deshalb haben wir erstmals eine Seniorenmesse in großer Aufmachung organisiert, um all die vorzeigbaren Dinge publik zu machen“, erläuterte die Erste Stadträtin Andrea Schülner, als der Premierenvorhang auf dem Gelände der Berufsakademie (BA) Rhein-Main aufgezogen wurde.

Gemeinsam mit Bürgermeister Jörg Rotter, BA-Leiter Bernd Albrecht und der Sommersonne durfte die Sozialdezernentin bei ihrer kurzen Eröffnungsansprache gleichsam um die Wette strahlen, denn die Rahmenbedingungen waren durchweg stimmig. Wetter der Kategorie 1a, dazu der schmucke Campus der Akademie, schattige Plätze unter Pavillonzeltdächern und Sitzgelegenheiten zum Verweilen zwischen den Ständen, ein reichhaltiges Angebot in der Rubrik „Speis und Trank“, das von der Feuerwehr und vom Förderverein der Kita Zwickauer Straße aufgetischt wurde… An alles hatten die fleißigen Organisatoren der kommunalen Fachabteilung „Soziale Stadt“ gedacht. Den Lohn für die intensive Vorbereitungsarbeit gab es in Form einer guten Resonanz – und das Publikum geizte nicht mit Lob. „Prima gemacht, eine tolle Info-Börse“: Dieser Tenor war im Laufe des Messetages häufig zu hören.

Der Bürgermeister bezog sich auf die von Andrea Schülner angesprochenen Wissenslücken. Seine Frage vor dem Rundgang von Stand zu Stand: „Wussten Sie eigentlich, dass es in unserer Stadt auch ein Wundzentrum gibt, eine außergewöhnliche Vorzeige-Einrichtung?“ All jene, die mit dem Kopf schüttelten, durften sogleich am Infotisch der auf Wundversorgung spezialisierten Fachleute ihren Wissensdurst stillen. Dort war zu erfahren, dass Diabetiker eine wichtige Zielgruppe bilden und dass das im Gewerbegebiet Ober-Roden ansässige Zentrum von Hilfesuchenden aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet angesteuert wird. Auch bei vielen anderen Pflege-, Sanitäts-, Fitness- und Freizeit-Experten, die auf dem Areal der BA ihre Angebote ins Rampenlicht rückten, war oft der Hinweis „Einzugsbereich über die Stadtgrenzen hinaus“ zu hören. Exemplarisch zu nennen: Das Team des Badehauses, das für seine Schwimm- und Aqua-Fit-Kurse die Werbetrommel rührte und zu einem Abstecher auf die gegenüberliegende Straßenseite einlud.

Wie auch „Hopper, der Ruf-Bus“ immer breiter werdende Kreise in der Region zieht, was die Polizei mit dem „Schutzmann vor Ort“ (in Person von Felix Sandner) gerade für ältere Menschen bei der Kriminalitätsvorbeugung und -bekämpfung tut, wie engagiert Seniorenhilfe und Seniorenbeirat im gesellschaftlichen Leben mitwirken… All diese und viele weitere Facetten wurden durch die Brille der Generation „drittes Lebensalter“ betrachtet. Auch soziale Institutionen wie Caritas, Johanniter und VdK nutzten die Bühne unter freiem Himmel zur Präsentation in eigener Sache. Gesellschaftspolitisch heiß diskutierte Themen wurden dabei nicht ausgespart. Die Pflege in den heimischen vier Wänden und der Ruf nach besseren Rahmenbedingungen für Angehörige, die sich um ihre betagten Verwandten kümmern – das waren Aspekte, die zur Sprache kamen. Mit Zahlen, die zum Nachdenken über die perspektivisch weiter anwachsende Problematik anregten, konnte der VdK dienen. Die Messebesucher erfuhren beim Blick auf einen Info- und Forderungskatalog des Verbandes: „Rund 80 Prozent der knapp 450.000 Pflegebedürftigen in Hessen und Thüringen werden daheim versorgt, gut die Hälfte von ihnen ausschließlich durch die eigene Familie.“

Diverse Vorträge und Mitmach-Angebote unter der Überschrift „Bewegung im Alter“ rundeten das Programm des Aktionstages ab. Schülner zeigte sich mit dem Ablauf zufrieden. Sie bilanzierte: „Es gab rege Nachfrage, aber keinen Massenauflauf. So bot sich an den Ständen die Möglichkeit, auch mal etwas längere, intensivere Gespräche in entspannter Atmosphäre zu führen. Das war sehr vorteilhaft für beide Seiten, für die Aussteller und die Ratsuchenden. Insgesamt“, so das Fazit der Ersten Stadträtin, „gab es ein sehr positives Echo von allen Beteiligten. Viele haben eine Neuauflage schon angeregt. Wir werden die Erfahrungen auswerten und schauen, welcher zeitliche Abstand sinnvoll erscheint. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Zwei-Jahre-Turnus angepeilt wird.“

Auf die Frage, ob es in Rödermark auf der bunten Senioren-Landkarte auch noch weiße Flecken gebe, antwortete Schülner spontan und präzise. Lücken im Angebot? Die Notwendigkeit, in einer bestimmten Sparte aufzuholen und nachzulegen? Ja, das Stichwort „gemeinschaftliches, generationen-übergreifendes Wohnen“ komme ihr da in den Sinn. Ein Projekt also in just jener Form, die man gerne als Mosaikstein im Neubaugebiet am Alten Seeweg verwirklicht sähe… Solch ein Ansatz könne Schule machen. Mehr von dieser Sorte brauche die Stadt auf jeden Fall, um in Zukunft die vorhandene Bandbreite von Wohnformen (individuell und selbstständig, punktuell betreut oder aber mit Pflege rund um die Uhr) bedarfsgerecht ergänzen zu können, unterstrich Schülner nach der Rundumschau am Tag der Seniorenmesse. Ihre Beobachtung: „Großstädte wie Frankfurt sind uns bei der Verzahnung verschiedener Altersgruppen auf der Wohnraum-Schiene vielleicht einen Schritt voraus und haben andere Voraussetzungen. Doch ich bin sicher, dass sich auch hier in Rödermark gute Ansätze entwickeln werden.“

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