„Komm, wir schauen mal beim Adventsmarkt in Ober-Roden vorbei, bummeln zu den Ständen mit Kunsthandwerk, lassen uns einen Glühwein schmecken – und dann beginnt die Vorweihnachtszeit in Rödermark.“ Viele Menschen lassen sich alljährlich von diesem Ritual leiten, doch diesmal gab es noch einen Extra-Grund der besonderen Art, der zum Abstecher in den Ortskern animierte. Nach mehrmonatigen Umbauarbeiten wurde der neu geschaffene Kirchplatz neben dem Rodgau-Dom zum Auftakt des Markttreibens offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Gemeinsam mit Bürgermeister Jörg Rotter und Pfarrer Klaus Gaebler durchschnitten Kinder der Kita St. Nazarius das rote Eröffnungsband. Anschließend wurde gesungen, es gab Segensworte und viel Lob von den Anwesenden für das Areal, das mit historischer Mauersubstanz, Anpflanzungen und Sitzgelegenheiten eine Doppelfunktion erfüllt: lebendiger Treffpunkt bei größeren Veranstaltungen und ruhiger Rückzugsort im Alltag. Dabei gilt für beide Formen der Nutzung die Vorgabe „Mehr Aufenthaltsqualität in zentraler Lage“.
Der Bürgermeister dankte allen Beteiligten. Sie hätten mit intensiver Planungs- und Bauarbeit die Umsetzung des ehrgeizigen Vorhabens ermöglicht. Zugleich machte Rotter deutlich, dass das Anzapfen von Städtebau-Förderprogrammen für eben solche Projekte eine Chance für die Kommune sei: „Wir bekommen bis zu 70 Prozent als Investitionskosten-Zuschuss, das könnten wir als Stadt alleine niemals stemmen.“
Es sei in Anbetracht der wirtschaftlich und finanziell angespannten Rahmenbedingungen keine Option, alle in die Zukunft gerichteten Maßnahmen abzublasen und ins Schneckenhaus der Resignation zu flüchten. Vielmehr müsse es darum gehen, Stadtentwicklung mit Herz und Verstand zu betreiben, ohne Protzerei und Schnickschnack, aber gleichwohl mit dem nötigen Gespür für die sozialen Bedürfnisse der hier lebenden Menschen. Eben dies, so Rotters Tenor, sei bei der Aktion frei nach dem Motto „Ein Kirchplatz für St. Nazarius“ in Kooperation von Stadt, Pfarrei und vielen anderen Beteiligten hervorragend gelungen – auch unter kulturhistorischen Vorzeichen, was die Geschichte des katholischen Gotteshauses anbelange. Alles sei nun stimmig geordnet, ansprechend gestaltet und sehr gut vorzeigbar, betonte der Bürgermeister.
Nach der Einweihung herrschte Betrieb auf der kleinen Bummelzone zwischen dem Kirchplatz und dem Dinjerhof an der Pfarrgasse, wo der dortige Freundeskreis die organisatorischen Fäden zog. Mit den beiden Fixpunkten als Podium für Ausschank, Bewirtung (sehr vereinsverbunden: am Stand der TG Ober-Roden wurde mit grün-weißen Mützen gezapft und gegrillt), musikalischen Programmpunkten sowie dekorativer Vielfalt an den Ständen und im Forum St. Nazarius, wo auch in diesem Jahr der Kreativmarkt der Kolpingsfamilie seinen Platz hatte: So konnte der Adventsmarkt 2025 beim Publikum punkten.
Thomas Mörsdorf, der Leiter des städtischen Fachbereichs für Kultur und Sport, lobte insbesondere seinen Kollegen Markus Wehner. Dieser habe tolle organisatorische Arbeit für den Markt und dessen Beschicker geleistet.
Fazit mit Blick auf die Aufmachung: Überschaubar, heimelig, mit kurzen Wegen und der Möglichkeit, lange in geselliger Runde zu verweilen – was in Ober-Roden galt, soll auch beim zweiten Budenzauber, den Rödermark in Kürze zu bieten hat, als konzeptionelle Richtschnur dienen.
Der Urberacher Nikolausmarkt lockt am 6. und 7. Dezember auf den Häfnerplatz. Geöffnet sind die Hütten und Stände am Samstag von 15 bis 22 Uhr. Am Sonntag folgt Teil 2 von 15 bis 20 Uhr.
Fotos Kirchplatz: Impressionen von den Einweihungsfeierlichkeiten am Samstag.
Fotos Adventsmarkt: Heimelig, mit viel Lichterglanz und schönen Farbtupfern – so präsentierte sich der vorweihnachtliche Muntermacher im Ober-Röder Ortskern bei seiner diesjährigen Auflage.






