4 Stunden, 30 Berufe: Unterwegs in der Job-Welt von morgen

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„Nacht der Ausbildung“ hatte wieder informative und spannende Einblicke zu bieten

Eine Lehre als Zweirad-Mechatroniker? Fahrradtechniker werden unter den Fittichen von Daniel Rebmann und Tom Nau in deren Fachgeschäft „Radwerk“ gleich neben dem Bahnübergang in Urberach? Wäre das was für Jonathan Filbert? Der junge Mann schaut sich um in der Werkstatt und lässt sich interessante Dinge rund ums Stichwort „Reparatur“ erklären.

Ein paar hundert Meter weiter: Filberts Altersgenosse Marlon George, der auch die Nell-Breuning-Schule besucht und so langsam das Stadium der Berufsfindung und -orientierung erreicht, ist auf der gleichen Schiene unterwegs. „Reinschnuppern“ lautet das Motto. Könnte er sich eine Ausbildungszeit im Badehaus vorstellen? Dort erläutert Markus Reents, der Leiter der beliebten Freizeiteinrichtung, wie die imposante Wasser-Aufbereitungstechnik im Souterrain funktioniert und was im Umgang mit den Badegästen zu beachten ist.

Zwei Beispiele, herausgepickt aus einer Vielzahl von Begegnungen und Gesprächen, Besichtigungen und Vorführungen, Fragen und Antworten. Die dritte Rödermärker „Nacht der Ausbildung“ bot für junge Leute wieder die Möglichkeiten, innerhalb eines Zeitfensters von vier Stunden bis zu 30 Lehrberufe und mögliche Einstiegsfelder in die Arbeitswelt kennenzulernen.

Sechs ortsansässige Unternehmen zeigten sich offen für Job-Anfänger der nahen Zukunft. Schmoll Maschinen, Videor, Zeppelin Systems, Wertgrund, die dm-Drogerie und das besagte „Radwerk“ waren mit von der Partie. Federführend organisiert von der IHK Offenbach am Main, die mit entsprechenden Hinweisen und Einladungen in den weiterführenden Schulen im Umkreis auf den Aktionstag eingestimmt hatte, bot die „Nacht der Ausbildung“ einmal mehr Gelegenheit, den auf Suche befindlichen Nachwuchs sowie potenzielle Ausbilder und Arbeitgeber zusammenzubringen.

Die Stadtverwaltung demonstrierte nicht nur im Badehaus, sondern exemplarisch auch in der Kita Sonnenschein sowie in der Kulturhalle, wie bunt und abwechslungsreich sie beim Thema „Ausbildung“ aufgestellt ist. Verwaltungsfachangestellte, heiß umworbene Neueinsteiger im Betreuungsbereich oder angehende Technik-Experten, sei es unter dem Dach der Kulturhalle oder des Betriebshofes: Auf viele Sparten wurde an Infoständen aufmerksam gemacht. An kompetenten Frauen und Männern, die Einblicke in ihren Berufsalltag gaben, herrschte kein Mangel.

Rödermark ist die einzige Kommune im Kreis Offenbach, die ein derartiges Info-Angebot alljährlich vorweisen kann. IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner lobte die gute Kooperation mit der Stadt, als er zum Auftakt der 25er-Kampagne im „Radwerk“ vorbeischaute. Seine Einschätzung: „Die Nacht der Ausbildung zeigt, wie praxisnah und vielfältig Berufsorientierung heute sein kann. Wer sich hier das Angebot der Betriebe anschaut, kann im persönlichen Gespräch Optionen für sich entdecken, die ein Berufswahltest so nicht bietet.“

„Gleichzeitig“, gab Weinbrenner zu bedenken, „ist diese Veranstaltung ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung. Im Kreis Offenbach werden bis 2030 rund 10.000 Fachkräfte fehlen, vor allem beruflich Qualifizierte. Daher ist es entscheidend, dass junge Menschen frühzeitig erleben, welch hervorragende Chancen und Entwicklungsperspektiven eine betriebliche Ausbildung bietet.“

Till Andrießen, der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, sieht die Dinge im Zusammenspiel von IHK, Stadtverwaltung, Geschäftswelt und Schulen gut verzahnt. „Am Vorabend des diesjährigen Info-Marathons war ich bei der Ehrung der besten Auszubildenden des aktuellen Jahrgangs auf Kreisebene dabei, erfreulicherweise auch mit zwei Prämierten aus Rödermark. Nur wenige Stunden später wurde quasi eine neue Runde beim Werben um Fachkräfte der Zukunft eingeläutet. Und es hat sich abermals gezeigt, dass die Beteiligten mit viel Herzblut im Boot sind, sehr pragmatisch und zielorientiert“, betonte Andrießen, nachdem auch er zahlreiche Stationen angesteuert und viele Gespräche geführt hatte.

Sein Fazit: „Ein großes Dankeschön gebührt all jenen, die zum Gelingen beigetragen haben. Es ist toll zu sehen, mit welch großem Einsatz und Ideenreichtum viele spannende Einblicke für junge Menschen vorbereitet werden. Wer kommt, kann davon nur profitieren. So soll es sein – Chapeau!“

Foto 1: Reparatur bei „Radwerk“: Jonathan Filbert nutzte das Info-Angebot für interessierte Schüler. Daniel Rebmann (links) und Tom Nau erläuterten, was beim Hantieren mit Rahmen, Sattel, Gangschaltung und Co. von zentraler Bedeutung ist.

Foto 2: Badehaus-Leiter Markus Reents (links) beantwortete Fragen von Marlon George. Der Jugendliche, der die Nell-Breuning-Schule besucht, kam im Souterrain der Schwimmhalle in den Genuss einer informativen Führung. Dabei stand die imposanten Wasser-Aufbereitungstechnik im Fokus.

Foto 3: An mehreren Infoständen in der Kulturhalle verdeutlichten Thomas Goniwiecha und seine Kolleginnen und Kollegen, was die Stadtverwaltung in Sachen „Ausbildung und gute Berufsperspektiven“ zu bieten hat.

Foto 4: In der Kita Sonnenschein erklärte ein Quartett, worauf es im Berufsalltag mit den Jüngsten ankommt. Von links: Leiterin Andrea Köhler, Alejandro Ruiz-Gondra, Nadja Schlage und Esra Duran.

Foto 5: Offiziell eröffnet wurde die diesjährige „Nacht der Ausbildung“ im Rödermärker Fachgeschäft „Radwerk“. Dort begrüßten die Velo-Spezialisten Tom Nau (rechts) und Daniel Rebmann (Zweiter von links) den Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, Till Andrießen (links), sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner (Mitte) und dessen Kollegen Julian Daheim.

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