Es ist guter Brauch, dass die Stadt nicht nur den Abiturienten der Nell-Breuning-Schule gratuliert, sondern auch denen, die die Mittelstufe beendet haben und nun eine Lehre beginnen, eine weiterführende Schule besuchen oder an der NBS das Abitur anstreben. Die traditionelle Entlassungsfeier für die Jahrgänge 9 und 10 in der Kulturhalle nutzte dazu am Mittwoch vergangener Woche Bürgermeister Roland Kern.
„Ich gratuliere euch ganz herzlich dafür, dass ihr diese wichtige Lebensetappe so positiv erreicht habt – entweder um eine weitere Stufe der schulischen Ausbildung, nämlich die gymnasiale Oberstufe, zu betreten oder die Schule ins Berufsleben oder in eine andere Tätigkeit hinein zu verlassen. Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr eure Möglichkeiten nutzt“, rief der Bürgermeister den jungen Leuten zu. „Wenn ihr im Jahre 2068 – also in 50 Jahren – euer berufliches und privates Leben Revue passieren lasst, soll jeder und jede sagen können: ‚Ja, ich war für mich selbst und für die Gesellschaft produktiv. Ich konnte mein Leben für mich und meine Familie positiv gestalten. Ich konnte einen Beitrag dazu leisten, dass die Welt nicht schlechter, sondern besser geworden ist.‘ Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen. Kümmert euch deshalb auch um die öffentlichen Angelegenheiten, in eurem Land, in eurer Stadt, denn sie bilden den Rahmen für eure persönliche Lebensgestaltung. Und – gerade als Absolventen einer Europaschule: Denkt an Europa! Das vereinte Europa ist das größte Friedensprojekt in der Geschichte unseres Kontinents. Ich kann das Gejammere über Europa, das selbstverständlich nicht perfekt ist, nicht mehr hören. Wenn man sich anschaut, was um uns herum geschieht, ja wie die Welt insgesamt nicht besser, sondern schlechter zu werden scheint, und sich dann noch vorstellt, es gäbe die Europäische Union nicht. Ja wenn das so wäre, dann müsste man Europa sofort erfinden, erbauen und festigen!“
Danach zeichnete Kern gemeinsam mit Stufenleiter Robert Kirchner pro Klasse eine Schülerin oder einen Schüler aus, die durch ihre Leistungen, aber auch durch ihr soziales Engagement überzeugt haben, als Klassensprecher oder als diejenigen, die wichtig für den Zusammenhalt ihrer Klasse waren: Tom Diel (10a), Mahmut Ünlü (10b), Helen Felbek (10c), Penelope Stefanides (10d), Melina Mlodoch und Steffen Hitzel (10e1), Paul Sonnleitner (10e2) und Simge Senkaya (10f). Geehrt wurden auch die Jahrgangsbesten. Im neunten Jahrgang hatte Pascal Hörner (9c) mit einem Notenschnitt von 2,7 den besten Hauptschulabschluss. Die beste Realschülerin ist mit der Note 1,8 Adriana Helmer aus der Klasse 10e2.
Zahlen zum Jahrgang 2018 nannte Stufenleiter Kirchner: Von den insgesamt 179 jungen Leuten haben 108 Zehntklässler den Übergang in die Oberstufe geschafft – die meisten bleiben auf der NBS. 19 junge Menschen haben einen qualifizierten Realschulabschuss erreicht, 49 verlassen die NBS mit dem Realschulabschluss, 24 mit dem Hauptschulabschluss. 20 beginnen eine Ausbildung, acht haben sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden, fünf gehen ins Ausland. Die meisten „Neuner“ machen im zehnten Jahrgang der NBS weiter.
Rektorin Christine Döbert hatte die neue Eigenverantwortlichkeit in dieser Lebensphase in den Mittelpunkt ihrer Ansprache gestellt und den Jugendlichen „Offenheit, Neugier, Zielstrebigkeit und ganz viel Begeisterung für die Dinge, die ihr tun wollt“, gewünscht.
