Vielseitig und stets offen für Neues

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Das Künstler-Ehepaar Keller aus Schmitten zeigt in der Stadtbücherei neue Arbeiten

Eine Gemeinschaftsausstellung der besonderen Art ist am vergangenen Freitag mit einer Vernissage in den Ausstellungsräumen der Stadtbücherei eröffnet worden: „„Virtuelle Befindlichkeiten und gegossene Träume“ lautet der Oberbegriff, unter dem Renate und Wolfgang Keller aus Schmitten ihre Werke zeigen. Es ist bereits die zweite Gemeinschaftsausstellung des Künstler-Ehepaares in der Stadtbücherei.

Während Renate Keller 2010 ihre erste Einzelausstellung in Rödermark bestritt, präsentierte das Ehepaar im Jahr 2014 unter dem Titel „Von abstrakt bis digital“ erstmals gemeinsam ein breites Spektrum verschiedener Kunstformen. Vielseitig und stets offen für Neues, das sind beide nach wie vor. So hat Renate Keller, langjährige Vorsitzende der Künstlergruppe „Arthouse Hochtaunus“, eine neue Kunstform für sich entdeckt, die seit einiger Zeit in Mode gekommen ist: die Gießtechnik. Hannelore Jäger, von der städtischen Kulturabteilung, die die Ausstellung eröffnete, erläuterte diese Technik: „Dabei werden Acrylfarben zunächst mit Spezialzusätzen aufbereitet, die dann beim Zusammengießen in einem Becher ein Vermischen der unterschiedlichen Farben verhindern. Beim folgenden Aufbringen der Farben aus dem umgestülpten Becher auf die Leinwand entstehen dadurch nicht nur interessante und immer wieder andere Farbverläufe, sondern es bilden sich Zellen, die besonders dekorativ und ein Hauptmerkmal der Gießtechnik sind.“

Renate Keller wurde 1943 in Berlin geboren, besuchte bereits während ihres Berufslebens in der Freizeit Ikebana-, Seidenmalerei- und Malkurse. Neben der Gießtechnik, „die süchtig machen kann“, so die Künstlerin, widmet sie sich vor allem der abstrakten Malerei, malt vornehmlich Acrylbilder auf Leinwand; aber auch Gouache- und Siebdruckbilder sowie Collagen unter Verwendung von Spachtelmasse und anderen Materialien zählen zu ihrem Schaffen.

Wolfgang Keller, Jahrgang 1938, wurde in Santiago de Chile geboren, wo er auch die Kunstschule besuchte. In Frankfurt am Main absolvierte er eine Ausbildung zum Grafikdesigner und war bis 1994 in diesem Beruf tätig. Seit seinem Ruhestand widmet er sich der digitalen Kunstgrafik. Seine Bilder sind Landschaften, teils frei erfunden, teils real fotografiert und durch digitale Bearbeitung verfremdet und verändert. Wolfgang Kellers „Werkzeuge“, mit denen er virtuos umgeht, sind Fotokamera und Computer. In Rödermark hat er bereits vor vier Jahren die Rödermärker Kunstfreunde

mit seinen Arbeiten verblüfft, bei denen der Betrachter mit Hilfe eines speziellen Stereobetrachters direkt „ins Bild“ gebracht zu werden scheint. Auch bei seinen aktuellen Arbeiten handelt es sich um digital erzeugte Bilder, welche die Illusion bewirken, unbekannte Welten aus den Fenstern und Luken eines fiktiven Raumschiffes zu beobachten. Der Begriff „Befindlichkeit“ steht hierbei für die örtliche Befindlichkeit, während „virtuell“ darauf verweist, dass alles nur Täuschung und lediglich dem Blick durch den Stereobetrachter geschuldet ist. Aber sich hierauf einzulassen, ist schon ein Kunstgenuss – zumindest ist es das Bestreben von Wolfgang Keller, dies dem Betrachter zu vermitteln. Außer den 3-D-Bildern zeigt er auch dieses Mal wieder „reale“ Fotografien, Motive aus der Natur, die er digital bearbeitet hat, „um eine Optimierung in den Farben und Strukturen zu erreichen“, wie er betonte.

Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Mai während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu sehen: Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 19.00 Uhr sowie am ersten November-Sonntag von 10 bis 13 Uhr; donnerstags ist die Stadtbücherei geschlossen. Interessierte finden nähere Informationen auf der Homepage des Ehepaares: www.kunst-schmitten.de.

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