Und der Zukunft zugewandt

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Zweiter Film des Monats in den Neuen Lichtspielen

Ein Drama, das auf historischen Tatsachen und einer wahren Geschichte beruht, ist Rödermarks zweiter Film des Monats im November: Regisseur Bernd Böhlich hat in seinem überragenden Werk „Und der Zukunft zugewandt“ deutsch-deutsche Geschichte in Szene gesetzt. „Die Erinnerung an die DDR findet im deutschen Kino selten eine angemessene Form. In Bernd Böhlichs Film ‚Und der Zukunft zugewandt‘ aber gelingt es – und zwar höchst plausibel“, meinte der Kritiker der FAZ. Die Neuen Lichtspiele in Urberach zeigen ihn an den letzten beiden Dienstagen (19./26.) ab 20 Uhr.

1952 in der DDR: Die zu Unrecht verurteilte junge Kommunistin Antonia Berger (Alexandra Maria Lara) erreicht nach vielen Jahren in der Sowjetunion das kleine Fürstenberg. Von der sozialistischen Kreisleitung wird sie in allen Ehren empfangen, man kümmert sich um ihre schwer kranke Tochter, gibt ihr eine schöne Wohnung und eine würdevolle Arbeit. Antonia, die dies nach vielen Jahren voller Schmerz und Einsamkeit nicht mehr für möglich gehalten hatte, schöpft neue Hoffnung. Die Solidarität, die sie in dem jungen Land erfährt, erneuert ihren Glauben an die Zukunft im Geiste der Gerechtigkeit. Sie verliebt sich in den Arzt Konrad, der sich gegen das bequeme Leben seiner in Hamburg ansässigen Familie entschieden hat. Antonia gewinnt ein neues Leben und soll dafür einen Preis zahlen: von ihrer Zeit in der Sowjetunion soll sie schweigen. Die Wahrheit, so fürchtet die junge Republik, könnte die so fragile Nation ins Wanken bringen. Antonia wird Teil des Aufbruchs in eine neue und bessere Welt und wird doch stets mit einer Vergangenheit konfrontiert, die nie die ihre war.

Herausragend besetzt, gespielt und inszeniert: „Und der Zukunft zugewandt“ ist ein aufwühlendes Stück deutsches Kino, wie es dies so bisher nicht gab. Bernd Böhlich findet Bilder für ein großes Drama der Sprachlosigkeit, die Vergangenheit und Zukunft zu unversöhnlichen Gegenspielern werden lässt. Die Hauptdarstellerin Alexandra Maria Lara spielt die Rolle ihres Lebens, zieht uns in Bann und lässt uns nicht mehr los. Es gelingt ein bis in die Nebenrollen hochkarätig besetzter, hochspannender Film aus dem Innenleben eines uns bis heute verfolgenden Widerspruchs.

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