U-3-Infotag so gut genutzt wie noch nie

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Städtische Einrichtungen und die freien Träger hatten die Türen offen

Die Erzieherinnen hatten die Räumlichkeiten auf Vordermann gebracht, alle notwendigen Unterlagen aktualisiert, Obst, Kaffee, Tee, Wasser und Gebäck standen bereit, und dann kamen die Familien in Scharen, um sich am Tag der offenen Türen über die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren in Rödermark zu informieren. „So viele Eltern waren es noch nie“, lautete die Rückmeldung aus allen Einrichtungen. Noch vor zwei Jahren hatte man sich in der Fachabteilung Kinder der Stadtverwaltung Gedanken gemacht, ob der Info-Tag angesichts der geringen Resonanz mit einer Hand voll Eltern während drei Stunden offener Türen noch erforderlich sei. Diesmal kamen die Erzieherinnen kaum zum Durchschnaufen – zwischen 20 und 30 Gespräche mit interessierten Eltern wurden in jeder Einrichtung geführt.

Beteiligt waren alle, die in Rödermark Kinder unter drei Jahren betreuen oder dies organisieren: Neben den städtischen Mitarbeiterinnen der Agentur RömKids in der Trinkbrunnenstraße sind dies die „Stoppelhobser“ und die AWO mit ihren „Herzenskindern“ in der Odenwaldstraße, der VEF und seine Minikids in der Carl-Zeiss-Straße, die „Rappelkiste“ und die Tageselternvermittlung des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) in der Halle Urberach, die Johanniter in der „Sonnenburg“ im Breidert-City-Center und in der „Sternenburg“ in der Bruchwiesenstraße sowie die städtischen Kitas „Villa Kunterbunt“ und „Am Motzenbruch“.

Überall wurden Fragen nach der Eingewöhnungszeit gestellt, nach den Schwerpunkten der pädagogischen Arbeit, nach dem Tagesablauf, wann zu Mittag gegessen wird und ob ausgewogen und frisch gekocht wird, wie viele Erzieher es gibt, was ein Krippenplatz kostet, und vor allem: wie die Aussichten auf einen Platz sind und wie das Anmeldeverfahren funktioniert.

Erfreut über die gute Resonanz des zum achten Mal angebotenen U-3-Infotags war Edith Itta, die Leiterin des Fachbereichs „Kinder, Jugend und Senioren“ der Stadtverwaltung. Sie wertet dies aber auch als Zeichen für den stetig steigenden Bedarf an U-3-Plätzen und die Sorge der Eltern, einen Betreuungsplatz für ihr Krabbelkind zu bekommen. „Es macht sich deutlich bemerkbar, dass in Waldacker, im Breidert oder auch im Baugebiet ‚An den Rennwiesen‘ viele junge Familien zugezogen sind.“ Und es dürften noch mehr werden, in den alten Wohngebieten, wo ein Generationenwechsel zu verzeichnen ist, oder auch mit den neuen Arealen, wenn beispielsweise am ehemaligen Festplatz in Ober-Roden die Häuslebauer einziehen.

Freie Plätze in den Krabbelkitas gibt es derzeit nur, wenn ein Kind in den Kindergarten wechselt – das sei ein ständiges Kommen und Gehen, sagt Miriam Brockmann, die in der Kinderabteilung die Anmeldungen verwaltet. Für die U-3-Plätze führt sie eine Warteliste, obwohl die Stadt in den vergangenen Jahren für die Betreuung der Kinder unter drei Jahren viel Geld in die Hand genommen hat: mit den Neubauten für die Minikids des Vereins für Erziehungs- und Familienfragen (VEF) in der Carl-Zeiss-Straße und für die Sternenburg der Johanniter in der Urberacher Bruchwiesenstraße im Jahr 2012, mit der Neueröffnung der beiden Einrichtungen in der Odenwaldstraße – dort sind die „Herzenskinder“ der AWO und die Stoppelhobser untergebracht – im Jahr 2014 und 2016 mit der Eröffnung der Villa Kunterbunt und ihren 24 Plätzen sowie zusätzlichen Plätzen bei den freien Trägern. Insgesamt stehen in Rödermark maximal 267 U-3-Plätze zur Verfügung. „Maximal deshalb“, so Brockmann, „weil die Gruppengröße bei der Aufnahme von Kindern unter zwei Jahren oder bei der Integration von Kindern mit einem Handicap um ein bis zwei Kinder reduziert werden muss.“ Eingerechnet in diese Zahl ist die vom Deutschen Kinderschutzbund organisierte Tagespflege, wo rund 40 Kleinkinder betreut werden können.

Die mit dem Inkrafttreten des Rechtsanspruchs genannte Betreuungsquote von 35 Prozent hat die Stadt Rödermark bei maximaler Belegung übertroffen – derzeit liegt sie bei 36,4 Prozent, im vergangenen Jahr waren es noch knapp 40 Prozent. Immer noch eine stolze Zahl, wenn man sie der durchschnittlichen Quote im Kreis Offenbach von 27,9 Prozent gegenüberstellt. Dennoch ist sich Erster Stadtrat Jörg Rotter darüber im Klaren, dass die Stadt weiter in den Ausbau der U-3-Betreuung und in die Schaffung von Kita-Plätzen investieren muss. In trockenen Tüchern ist der Neubau einer Einrichtung am alten Festplatz, wo bis Ende 2019 eine Kita mit zusätzlich 24 U-3-Plätzen entsteht. Auch für die Einrichtung einer Kita in einem der neuen Wohnblocks zwischen S-Bahn und Odenwaldstraße ist schon ein Vertrag unterzeichnet worden. „Weitere Pläne liegen schon in der Schublade“, so Rotter. „Wir tun alles dafür, so schnell wie möglich für neue Plätze zu sorgen.

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Familie Kohnke mit den fünf Monate alten Zwillingen Ela und Sami im Gespräch mit Maria von Klopotek, Leiterin des Familienzentrums Motzenbruch.
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