Straßenfastnacht lockte Tausende „uff die Gass“

|   Stadt Rödermark - NEWS

Der Angriff war lange angekündigt, die Übermacht der feindlichen Truppen groß, doch so einfach wollte sich Bürgermeister Roland Kern dem Sturm der Narren nicht ergeben. Eine feine Strategie für die Abwehr des Rathaussturms war ausgearbeitet worden. Der Rathauschef setzte dabei auf seine Beharrlichkeit: „Mer soin immär noch doo!“ prangte es demzufolge in bunten Buchstaben am Ober-Röder Rathaus. In gut gefüllten Munitionslagern lagen zur Abwehr Gutsjer und Luftschlangen bereit. Doch alles Selbstbewusstsein, alles Pochen auf Vergeblichkeit und auch die gute Laune der Verteidiger halfen nichts. Mit Pauken und Trompeten stürmte Rödermarks versammelte Narrenschaft das Rathaus. Trotz der Unterstützung durch Mitglieder des Magistrats und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die ein wenig stärker hätte ausfallen können, hatte der Bürgermeister auch in diesem Jahr keine Chance gegen die auf dem Rathausplatz versammelte Narrenschar In Ketten wurde er von der Prinzlichen Hofgarde der Turngemeinde Ober-Roden (TG) aus dem Rathaus geführt, die Stadtkasse dem Prinzenpaar übergeben.

Hunderte von Fastnachtsfans hatten sich zuvor entlang der Zugstrecke an den phantasievoll kostümierten Fußgruppen, den Motivwagen und den Musikgruppen der örtlichen Vereine erfreut. Insgesamt rund 1200 Rathausstürmer in 35 Gruppen waren auf den Beinen. Und dann wogte auf dem Rathausplatz ein buntes Narrenmeer, das in die „Oweroure-Helau“-Rufe fröhlich einstimmte. Höhepunkt war das Streitgespräch zwischen Bürgermeister Kern und den Sitzungspräsidenten Sascha Reisert (TG) und Thomas Gotta (TS), die unmissverständlich und unterstützt von hunderten von Kehlen die Kapitulation der Verwaltung forderten: „Die Kass’ geb her, die Tür mach uff!“ Eine Zeitlang wehrte sich der Rathauschef noch, doch schließlich musste er eingestehen: „Da unne uff de Stroß‘ die Übermacht ist doch zu groß!“ Kern ergab sich, Prinz Heinz II. und Prinzessin Sarina I. ließen Gnade vor Recht ergehen, und die fröhliche Siegesfeier auf dem Rathausplatz konnte losgehen.

Genauso farbenfroh und fröhlich, aber viel „friedlicher“ zog am Montag dann der Rosenmontagsumzug, wie immer vom KSV Urberach organisiert, durch die Straßen Urberachs. Rund 1150 Fastnachter machten mit, 30 Fußgruppen, 22 Wagen und Wägelchen sowie drei Kapellen umfasste der närrische Lindwurm. Vielfalt und Ideenreichtum waren Trumpf. Alle Teilnehmer wurden von KSV-Chef Werner Popp und Bürgermeister Roland kern vom Balkon des Orwischer Rathauses herab begrüßt und vorgestellt. Die Fastnachter der Turnerschaft und die der Turngemeinde Ober-Roden mit ihren Prinzenpaaren ließen sich das Spektakel genauso wenig entgehen wie Narren aus den Nachbargemeinden. Bei bestem Rosenmontagswetter säumten Tausende den Straßenrand.

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