Stadt bildet wieder Eltern- und Sprachlotsinnen aus

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Ihr Aufgabenspektrum ist umfangreich: Elternlotsinnen klären auf, helfen, stärken, ermutigen und überwinden Barrieren. Sie übernehmen Elternvertreterfunktionen, beziehen die zugewanderten Eltern mit ein und bauen Brücken zwischen den Familien und den Pädagoginnen der Kindertagesstätten. Sie übersetzen, organisieren Elterncafés, Angebote wie das Vorlesen in der Muttersprache oder „Internationales Kochen“ und andere Projekte. Es gibt sie in Rödermark seit einigen Jahren. Erweitert wurde das Angebot vor drei Jahren um die Sprachlotsinnen. Sie unterstützen Menschen, die der deutschen Sprache noch nicht so mächtig sind, leisten Hilfe bei Behördengängen und Arztbesuchen oder helfen Dokumente zu übersetzen. Sie sind in die Willkommenskultur der Zuwanderer und Flüchtlinge eingebunden, sie begleiten die Café-Treffs, in denen Deutsch geübt wird, und sind mehrsprachige Ansprechpartner in Sachen Integration. Die Stadt ist dankbar, dass sich immer wieder engagierte Frauen – und manchmal auch Männer – finden, die sich diesen Aufgaben stellen. Eine neue dreimonatige Ausbildung beginnt am 1. September mit einem Informationstreffen im SchillerHaus (9.30 bis 12.30 Uhr). Die Kurseinheiten finden danach jeden Samstag statt.

Die Qualifizierung der Sprach- und Elternlotsinnen umfasst insgesamt 48 Stunden. Neben der reinen Theorie hat die Umsetzung in die Praxis hohe Priorität. Zu den vielfältigen Themen der Schulung gehören Informationen über Integration, Inklusion, die kindlichen Entwicklungsphasen, über Erziehung oder das Bildungssystem in Deutschland ebenso wie Fragen rund um Gesundheit oder Informationen zu Mutter-Kind-Kuren und Beratungsstellen. Auch Feste im Jahreskreis und Themen wie Schweigepflicht, Psychohygiene, Kommunikation und Krisenintervention stehen auf dem Programm. Die Sprachlotsinnen und –lotsen erhalten eine ausführliche Einführung in die mehrsprachige Begleitung.

„Es wäre schön, wenn sich auch Männer für diese Aufgaben zur Verfügung stellen würden“, sagt die städtische Integrationsbeauftragte Ulrike Vierheller. Sie leitet die Infoveranstaltung und ist Ansprechpartnerin für Fragen und Probleme: ulrike.vierheller@roedermark.de, Telefon 06074 911-231.

Die Eltern- oder Sprachlotsen-Ausbildung wird ab dem 1. September auch für deutsche ehrenamtlich Interessierte geöffnet. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (Förderprogramm WIR – Integrationslotsen) ermöglicht die kostenfreie Qualifizierungsmaßnahme und eine Aufwandsentschädigung.

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