Spannender Theatervormittag für Schüler

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 Theater „Landungsbrücken Frankfurt“ präsentierte das preisgekrönte Theaterstück „HASS“ bei einer Sondervorstellung in der Kulturhalle 

Einen ebenso spannenden wie aufwühlenden, aber auch witzigen Theatervormittag erlebten am Donnerstag (8.) die neunten Klassen der Nell-Breuning-Schule und der Nieder-Röder Heinrich-Böll-Schule in der Kulturhalle: Auf Einladung der Jugendabteilung der Stadt Rödermark präsentierte das Theater „Landungsbrücken Frankfurt“ den rund 250 Jugendlichen das mit dem Hauptpreis der Hessischen Theatertage 2017 ausgezeichnete Stück „HASS. Bis hierher lief ‘s noch ganz gut.“ 

Die Adaption des gleichnamigen Films von Mathieu Kassovitz richtet sich vornehmlich an Schulklassen ab Jahrgang 9 und behandelt Themen wie Migration, Ausgrenzung und Rassismus. Das Stück soll Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich unabhängig vom Unterricht mit dem Thema Hass auseinanderzusetzen und den Umgang mit physischer und psychischer Gewalt in der eigenen Lebenswelt zu reflektieren. Nach der Aufführung hatten die Schülerinnen und Schüler denn auch Gelegenheit, mit den Schauspielern und dem Regisseur Linus König zu diskutieren und Fragen zu stellen. 

Zur Handlung: Eine Kartoffel spielt eine Kartoffel, ein irgendwie arabisch Aussehender einen irgendwie arabisch Aussehenden und ein Schwarzer einen Schwarzen. Die Konstellation ist einfach und naheliegend: Gewalt erzeugt Gewalt. Während einer Polizeikontrolle wird ein „Junge aus dem Viertel“ lebensgefährlich verletzt und fällt ins Koma. Außerdem verliert ein Polizist bei den folgenden Krawallen seine Dienstwaffe. Diese findet nun Vinz. Zusammen mit seinen Kumpels Saïd und Hubert wartet er auf die weiteren Entwicklungen und vor allem auf die folgende Nacht. 

Hass ist weder Dokudrama, noch Milieustudie. Hass ist eine Komödie. Über Menschen in einer Parallelgesellschaft, die sich schon längst von den Versprechungen einer aufgeklärten, demokratischen, säkularisierten, toleranten, offenen, durchlässigen, gerechten Gesellschaft verabschiedet haben und stattdessen „Scheiße bauen“, Drogen nehmen, dummes Zeug reden und auch sonst gerne mal das aufgeklärte Bildungsbürgertum die Nase rümpfen lassen. Und dabei doch stets liebenswerter, ehrlicher und direkter sind als alles, was sich sozialen Problemen entweder lediglich als Teil der Kriminalstatistik nähert oder von vornherein dazu tendiert, vorhandene Probleme auf Herkunft und Hautfarbe zu reduzieren.

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