Peter Müller mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet

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Landrat Quilling würdigt das ehrenamtliche Engagement des langjährigen Geschäftsführers des Gewerbevereins und Ortsgerichtsvorstehers

Es war seit Beginn der Corona-Pandemie die erste Ehrung im Kreis, die in einem persönlichen Rahmen vollzogen werden durfte. Sie wurde einem Mann zuteil, der, so Bürgermeister Jörg Rotter, „Spuren in Rödermark hinterlassen hat, die lange Jahre nachwirken werden“: In der Kelterscheune hat Landrat Oliver Quilling am Montag Peter Müller den Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht. Damit würdigt das Land Müllers vielfältiges ehrenamtliches Engagement, ob als langjähriger Geschäftsführer des Gewerbevereins, als Ortsgerichtsvorsteher oder Aktivposten der TG Ober-Roden und des BSC Urberach.

Der Ehrenbrief setze Anforderungen voraus, „die du leicht erfüllt hast“, sagte Quilling in seiner Laudatio. Die hohe Auszeichnung sei ein Zeichen des Dankes, aber auch ein Signal an alle Bürgerinnen und Bürger, dass ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft unverzichtbar sei. Müller habe sich in besonderer Weise um seine Heimatstadt Rödermark verdient gemacht.

Noch als aktiver Handballer bei der TG Ober-Roden, der er seit 1964 angehört, begann Müllers ehrenamtlicher Werdegang beim BSC Urberach, dessen erste Herrenmannschaft er von 1974 bis 1994 trainierte. Ab 1986 engagierte er sich in der Karnevalsabteilung der TG, wo er sich vom einfachen Gardisten zum Major der Prinzlichen Hofgarde hochdiente. Als Chefgardist war der als Oberamtsrat pensionierte Bahnbeamte von 1998 bis 2017 tätig.

2010 übernahm Peter Müller das Amt des Vorstehers des Ortsgerichts Urberach. Ortsgerichte gibt es deutschlandweit nur in Hessen. Sie haben den Status von Hilfsbehörden der Justiz. Bis 2019 habe sich Peter Müller mit außerordentlichem Einsatz engagiert. Seine Aufgaben umfassten Beglaubigungen von Unterschriften und Abschriften, die Erteilung der Sterbefallanzeige an das Amtsgericht, die Sicherung des Nachlasses, die Mitwirkung bei der Festsetzung und Erhaltung von Grundstücksgrenzen und Schätzungen.

Bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund war Müller von 1993 bis 2008 als Geschäftsführer des Gewerbevereins. In dieser Zeit rief er die „Orwischer Woigass“, ins Leben. Das kalendarisch erste Weinfest der Saison im Kreis organisierte er Jahr für Jahr, auch noch nach seiner Zeit als Geschäftsführer des Gewerbevereins.

„Du hast diese Stadt maßgeblich geprägt“, rief Bürgermeister Rotter seinem ehemaligen Chef zur Fastnachtszeit zu. Er erinnerte auch an die Neujahrsempfänge des Gewerbevereins, die stets die Handschrift Müllers getragen hätten. In seinen Ämtern habe Peter Müller „das direkte Wort nie gescheut, klar im Ton, aber nie verletzend, sondern zusammenführend“.

Er habe „den Brief“ nie gewollt, bekundete Müller. Seine Ämter hätten ihm stets Spaß bereitet, und dafür müsse man nicht geehrt werden. Doch weil er wegen einer schweren Erkrankung seine ehrenamtlichen Aufgaben plötzlich habe aufgeben müssen, erfülle ihn diese Ehrung jetzt doch mit Stolz und Dankbarkeit. Mit einem Glas Sekt stieß die kleine Runde danach in gebührendem Abstand auf den jüngsten Ehrenbriefträger an.

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