Gut gepflegte Traditionen

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Oweräirer Kerb 2017: Herrliches Wetter, fröhliche Menschen, Mundart und Musik

Wieder einmal bestes Kerbwetter, fröhliche Menschen, gut gepflegte Traditionen und Angebote für alle Generationen – damit punktete die 2017er Ausgabe der Oweräirer Kerb in großem Stil. Von Freitag bis Montag wurde im Ortskern feste und weitgehend friedlich gefeiert.

Zweifelsohne einer der Höhepunkte: der Kerbspruch, vorgetragen von Kerbvadder Marco Schwarz, geschrieben von Norbert Köhler, Daniel Fenner und Thomas Wolf. Spöttisch blickte Schwarz vom Wagen „vorm Mortsche“ nicht nur gen Westen, auch wenn der Orwischer Baustellen- und Straßensperrungen-Wirrwarr natürlich besonderes satirisches Material in sich barg, sondern auch in die Stadt und mit Dieselskandal und Fußball-Ablösesummen in die weite Welt. Natürlich ein Thema: Kernkraft-Laufzeitverlängerung – sprich, der Amtszeitnachschlag von Bürgermeister Roland Kern. Noch so manches beleuchtete der Kerbvadder, ehe er den Kerbstrauß in die Fahnenhalterung der Traditionsgaststätte steckte.

Begonnen hatte das viertägige Fest wieder mit einem Mundart- und Theaterabend: Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Dinjerhof bei „Sou nit!“, dem dritten Akt des Kerbtheaters von 1988 mit der Truppe des Heimat- und Geschichtsvereins, aus der Feder der unvergessenen Adam Reisert und Heinrich Gotta, aktualisiert von Norbert Köhler. Hinterher wurde die Kerb traditionsgemäß ausgegraben. Dem Sarg entstieg die Kerbpuppe Klausi. Vor ihr schworen die Kerbburschen ihre selbst getexteten Eide.

Ein neues Quetschebäumchen wurden von den Mitgliedern des Kerbvereins am Samstag im Quetschewäldchen hinter dem TG-Sportplatz gepflanzt: für den jüngsten Nachwuchs im Kerbverein, den gerade mal vier Wochen jungen Bennett, mit dem sein Vater Markus Wehner wohl auf unabsehbare Zeit die Bestenliste anführen wird: Er ist das erste Kerbvereinsmitglied, das hier vier Bäume für seine Kinder Tim, Maja, Linus und Bennett gepflanzt hat oder besser pflanzen ließ. Die Großeltern stifteten dazu eine zweite Bank, damit man nun in geselliger Runde den stetig wachsenden Kerbwald genießen kann.

Am Nachmittag ließ sich der 10 Meter hohe Kerbbaum ganz mühelos von den Kerbburschen am Marktbrunnen in die Höhe ziehen und sichern. Seiner Kerbaufgabe entledigte sich danach Bürgermeister Kern beim Bieranstich gewohnt routiniert. Mit nur zwei von den Kerbgästen intensiv beobachteten Schlägen öffnete der Rathauschef das Freibier-Fass. Gute Gründe, den Samstagabend gemeinsam mit vielen anderen auf der Kerb zu verbringen, lieferten die Band „Keyout“ auf dem Marktplatz oder DJ Robby im Germania-Zelt, und auch im Dinjerhof standen die Kerbgäste schon wieder in langen Schlangen für Pfalzwein und Mispelchen an.

Am Montag traf man sich traditionell zum Frühschoppen in den Zelten. Manche blieben gleich bis zum Abend. Die Kerb 2017 ging dann ganz traditionell zu Ende: Am Gleisdreieck wurde sie beerdigt; die Kerbbopp musste dort wie immer den Feuertod sterben.

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