Gut gepflegte Traditionen

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Oweräirer Kerb 2019: Herrliches Wetter, fröhliche Menschen, Mundart und Musik

Wieder einmal bestes Kerbwetter, fröhliche Menschen, gut gepflegte Traditionen und Angebote für alle Generationen – damit punktete die 2019er Ausgabe der Oweräirer Kerb in großem Stil. Von Freitag bis Montag wurde im Ortskern feste und weitgehend friedlich gefeiert.

Zweifelsohne einer der Höhepunkte: der Kerbspruch, wunderbar vorgetragen von Kerbvadder Thorsten Hunkel, geschrieben von Norbert Köhler, Daniel Fenner, Thomas Wolf und Maurice Gotta. Spöttisch blickte Hunkel vom Wagen „vorm Mortsche“ nur kurz gen Westen: Die lärmenden neuen Wagen der Dreieichbahn, für jeden Ober-Röder eine Qual, seien für die Orwischer ein Signal, sich nun auf den Weg zum Bahnhof zu machen, in den Zug nach Oweroure einzusteigen, um einmal bei einer richtigen Kerb dabei zu sein. Ansonsten bestimmten städtische und Oweräirer Themen den kabarettreifen Vortrag: die vom Kreis im vergangenen Jahr eingeforderte Kerb-Lärmobergrenze, eine Wildsau an der Kipferl-Kreuzung (die sich im Zöllerschen Hof verirrte, aber wohl eigentlich zu ihrer Verwandtschaft nach Orwisch wollte), der Besitzerwechsel der Pizzeria Romana, das Aus für den Grünen Baum in Messenhausen, die „Borjemosterwahl“ mit vorgeschaltetem „Politikerlehrgang“ für den „Rotter Jörg“ vom „Roland“ und – das durfte nicht fehlen – die „gelbe Streife“, sprich Zebrastreifen im Ort. Aber auch die eigene Zunft entkam dem Hunkelschen Spott nicht: „Ahle Simbel mache moal wirrer Kerbborsche!“ Das gab Anlass für eine interaktive Aufgabenbeschreibung zwecks Nachwuchsgewinnung.

Begonnen hatte das viertägige Fest wieder mit einem Mundartabend: Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Dinjerhof bei Sketchen, Liedern und Gedichten rund um den Oweräirer Dialekt, dargeboten von zahlreichen einschlägig bekannten Akteuren. Hinterher wurde die Kerb traditionsgemäß ausgegraben. Dem Sarg entstieg die Kerbpuppe Valentin. Vor ihr schworen die Kerbburschen – alles gestandene Kerle im besten Alter (im Schnitt 39 Jahre!) – ihre Eide.

Neue Quetschebäumchen wurden am Samstag im Quetschewäldchen hinter dem TG-Sportplatz gepflanzt, gestiftet von den Eltern des Kerbvereinnachwuchses Finley Frank, Jonas Christ und Marie Schrod.

Am Nachmittag ließ sich der 14 Meter hohe, aber schlanke Kerbbaum ganz mühelos von den Kerbburschen am Marktbrunnen in die Höhe ziehen und sichern. Seiner Kerbaufgabe entledigte sich danach Bürgermeister Rotter beim Bieranstich mit Bravour. Ein einziger Schlag, und das Bier aus dem Freibier-Fass konnte fließen. Gute Gründe, den Samstagabend gemeinsam mit vielen anderen auf der Kerb zu verbringen, lieferten die Band „Backdoor-Sellers“ auf dem Marktplatz oder DJ Robby im Germania-Zelt, und auch im Dinjerhof standen die Kerbgäste schon wieder in langen Schlangen für Pfalzwein und Mispelchen an.

Am Montag (leicht verregnet, aber immer noch besser als erwartet) traf man sich traditionell zum Frühschoppen in den Zelten. Manche blieben gleich bis zum Abend. Die Kerb 2019 ging dann ganz traditionell zu Ende: Am Gleisdreieck wurde sie beerdigt; die Kerbbopp musste dort wie immer den Feuertod sterben.

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