„Grausame Geschichten, grausame Zustände“

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NBS-Schüler berichteten von Gesprächen mit gleichaltrigen Flüchtlingen während einer Studienfahrt nach Palermo

Sie sind zurückgekommen mit Erfahrungen, die ihr junges Leben geprägt haben, wie sie berichteten. Sie haben Gespräche mit annähernd Gleichaltrigen geführt, die sie tief beeindruckten. Sie haben Geschichten gehört, „die man sich nicht vorstellen kann“. Sie sind jetzt in der Lage, die Dinge besser einzuordnen, Parolen als solche zu entlarven, rechter Hetze die eigenen Erlebnisse entgegenzusetzen.

Die Rede ist von einer Schülergruppe der Nell-Breuning-Schule (NBS). Im Frühjahr nahmen die damaligen Zwölftklässler an einer Studienfahrt nach Palermo teil und begegneten dort einer Gruppe junger Flüchtlinge. Darüber berichteten sie am Donnerstag bei einer Veranstaltung der NBS im Rahmen der interkulturellen Wochen. „Grausame Geschichten, grausame Zustände“ – so fasste Lehrerin Dr. Carbone-Gorini, Leiterin des Projektes und des Italienisch-Kurses, ihre Eindrücke zusammen. „Im Fernsehen ist das alles weit weg. Wir haben hautnah mitbekommen, was Flucht wirklich bedeutet“, sagte eine Schülerin. „Das Einzige, was die wollen, ist überleben“, betonte eine andere aus der Gruppe. „Wenn du das hörst von einem 14-jährigen…Die sind alle nicht freiwilligt geflüchtet. Wer nimmt so etwas schon auf sich und lässt alles hinter sich, wenn er nicht wirklich existenziell bedroht ist?“

Die Präsentation basierte aber nicht nur auf den Gesprächen in Italien. Die Schülergruppe hatte zum Thema recherchiert, die Lage in Deutschland beleuchtet und auch Schüler der Intensivklasse der NBS interviewt, in der junge Flüchtlinge auf den regulären Unterricht vorbereitet werden. All dies fügte sich zu einer beindruckenden Dokumentation zusammen, die ihr Ziel sicherlich erreichte. „Wir möchten euch für das Thema sensibilisieren“, hatte dies ein Schüler formuliert. Im „Roten Oswald“ hätte man manchmal eine Stecknadel fallen hören können. Schade nur, dass bei der eigentlich öffentlichen Veranstaltung Schüler und Lehrer unter sich blieben.

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