Ein Wunderwerk an Räumen

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Neue Mensa mit Betreuungsräumen der Schule an den Linden eingeweiht – Stadt investierte 1,65 Millionen Euro

Wenn bei einer Einweihung alle Beteiligten derart begeistert sind, wie es am vergangenen Freitagnachmittag (8.) in der neuen Mensa der Schule an den Linden der Fall war, muss es schon ein besonders gelungenes Objekt sein. Zwischen Kaffee und Kuchen, Luftballons und Mitmachmusik, angenehm kurzen Reden und vielen Einblicken ins neue Reich strahlten die zahllosen Gäste tatsächlich mit den Kindern um die Wette.

„Es reicht uns jetzt!“ hatte eines Tages der Förderverein der Schule gemeinsam mit Elternbeirat und Erziehern gesagt, als die Betreuungssituation immer schwieriger wurde. Die Stadt ließ sich in die Pflicht nehmen. Nach langem Vorlauf, aber kurzer Bauzeit entstand schließlich der Neubau - eine Einrichtung der Stadt auf dem Gelände des Kreises, und das, obwohl beide unter dem finanziellen Schutzschirm des Landes stehen. „Das hätte uns wohl kaum jemand zugetraut, dass wir trotz schwieriger finanzieller Situation diese 1,65 Millionen zusammenbringen“, freute sich Bürgermeister und Kämmerer Roland Kern gemeinsam mit dem als Sozialdezernent zuständigen Ersten Stadtrat Jörg Rotter.

Landrat Oliver Quilling belegte den Bedarf mit Zahlen: Waren es 2005 im Kreis noch 20 Prozent der Schulkinder, die eine Ganztagsbetreuung in Anspruch nahmen, so sind es derzeit mehr als 50 Prozent. In Urberach sorgt das neue Haus für eine Steigerung des Betreuungsangebotes von 110 auf 180 Plätze.

Die Architekten Christos Karawassilis und Siegbert Huther erläuterten die Ausgaben: Statt der veranschlagten 1,3 Millionen Euro stehen nun 1,65 Millionen Euro zu Buche – dafür aber auch 100 Quadratmeter dringend benötigter weiterer Raum. Hochgezogen in nur drei Wochen in Holzbauweise und mit weitgehend biologischen Baustoffen, ausgestattet mit Pelletheizung und wirksamer Wärmeregulierung, wirkt das Gebäude von außen eher unscheinbar. Doch was da landläufig unter „Mensa“ in aller Munde ist, ist in Wahrheit ein ganzes Wunderwerk an Räumen, wie es die Kinder bei der Einweihungsfeier selbst beschrieben: Neben Küche und Personal- und Leitungsraum gibt es einen Speisesaal „mit viel Platz zum Essen“. Danach kann in der sogenannten „Baustelle“ Lego gebaut, Eisenbahn gespielt oder in der Spielküche nachgekocht werden. Tischtennis spielen, Tanzen, Lesen oder einfach unterhalten – alles geht. Aber nicht im Ruheraum: hier wird nur geflüstert, mit Kopfhörern Musik gehört, gemalt oder Schach gespielt – gechillt eben. Im Schulgebäude kann im Atelier mit viel Material Originelles entstehen, der neu umgestaltete Schulhof bietet Freiraum für vieles, von Klettern bis Rollerfahren. Hausaufgaben werden in den Klassenräumen gemacht – jetzt mit Hausaufgabenheft, denn bei insgesamt 17 wechselnd eingeteilten Nachmittagsbetreuerinnen ist es ratsam, dieses Thema etwas straffer zu beobachten.

Gut organisiert ist auch das in drei Schichten eingenommene Essen für die jetzt von 110 auf 180 Hungrige aufgestockte Schülerschar. Im Voraus kann stets aus drei Mahlzeiten ausgewählt werden; die Schüler bekommen entsprechend verschiedenfarbige Steinchen vor dem Gang zum Speisesaal, mit denen sich Chaos bei der Essensausgabe vermeiden lässt.

Sind die Vorarbeit nun weitgehend abgeschlossen, beginnt nun die eigentliche Arbeit, die Verzahnung von Schule und Betreuung und die sinnvolle Nutzung der räumlichen Möglichkeiten durch die 17 teilweise neuen Betreuerinnen unter der Leitung der dafür ganz freigestellten Sonja Acker. Eine glückliche Rektorin Andrea Schöps dankte vor allem ihrer Vorgängerin Ruth Anderson, der diese Mensa ein großes Anliegen war und die viel Zeit dafür eingebracht hatte: „Wenn Sie in diese Kinderaugen schauen, sehen Sie, was für eine gelungene Aktion das für uns inzwischen ist!“

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