Ein lehrreicher Pfad entlang der Rodau

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Leitbildgruppe hat einen Rodaulehrpfad mit 29 Infotafeln eingerichtet

Er beginnt – natürlich – an der Quelle, am Quelltümpel, den die Quartiersgruppe Urberach mit Unterstützung des NABU freigelegt und erlebbar gemacht hat, und er endet kurz vor der Kläranlage, wo sich das Flussbett zwischen dem Neubaugebiet auf dem ehemaligen Festplatz von Ober-Roden und der Kläranlage auf natürliche Weise verbreitert hat und Mäander auszubilden beginnt. Selbst 6 Kilometer lang, begleitet er die Rodau auf einem 4,5 Kilometer langen Flussabschnitt durch Rödermark und lädt dazu ein, mehr über das einzige permanent wasserführende Fließgewässer in der Stadt zu erfahren, über Mühlen, Nebenbäche und Sümpfe, über die Tier- und Pflanzenwelt und auch über die Entwicklung der Stadt. Die Rede ist vom Rodaulehrpfad, dem Hauptprojekt einer Leitbildgruppe, die die Rodau in der Stadt erlebbarer und sichtbarer machen möchte.

Nach jahrelanger Arbeit mit Vorbereitungen, Gesprächen, Verhandlungen, Planungen, der Erstellung von Infotafeln mit Bildern und Texten sowie der Produktion eines Flyers hat es die Gruppe geschafft: Der Lehrpfad ist fertig. In den vergangenen Tagen hat der Betriebshof der Stadt die letzten der insgesamt 29 Schilder montiert. Damit hat Rödermark eine neue kleine Attraktion. Ursprünglich sollte der Rodaulehrpfad während des Frühlingsmarkts am 29. März offiziell eröffnet werden. Durch das mit der Corona-Krise einhergehende Kontaktverbot musste diese Eröffnung auf einen noch unbestimmten Termin verschoben werden. „Sobald sich die Bürger auch in unserer schönen Stadt wieder unbeschwert treffen können, werden wir diese offizielle Eröffnung nachholen“, verspricht Bürgermeister Jörg Rotter. „Wir möchten ihnen die fertigen Schilder aber nicht so lange vorenthalten und haben daher beschlossen, sie schon jetzt zu montieren.“

Insgesamt umfasst der Rodaulehrpfad 29 Infopunkte. Federführend bei der Erstellung der Infotafeln waren Dr. Werner für den NABU und Katja Schäfer für den Heimat- und Geschichtsverein (HGV) unter Mithilfe von weiteren Personen, namentlich vor allem Verena Henschler vom NABU als Projektpatin, Elfriede Lotz-Frank, Reinhard Berker, Winfried Hitzel (alle HGV), Maria Becker von der Quartiersgruppe Urberach und Thomas Mörsdorf, Referent des Bürgermeisters, der auch den Leitbildprozess insgesamt koordiniert. Fachlich begleitet wurde das Projekt durch die Umweltabteilung des Fachbereichs Bauverwaltung. Das Kooperationsprojekt von NABU, HGV und der Stadt wurde finanziell unterstützt von der Sparkasse Dieburg und vom NABU selbst.

Den größten Teil ihrer Wegstrecke verbringt die Rodau in einem begradigten, steilen und viel zu tiefen Bachbett. Sie ist kaum erlebbar und auch nur entlang des Oberwiesenweges und vor der Kläranlage wirklich sichtbar. Dennoch hat sie in Rödermark einiges zu bieten: permanente und versiegende Quellen; vier Mühlen, die sich einst an ihren Ufern befanden; Mühlenbäche ,die heute längst zugeschüttet sind; die Speisung des Entenweihers; renaturierte Abschnitte, die Fischen, Vögeln, Kleinlebewesen und Pflanzen neuen Lebensraum gegeben haben; extrem seltene und skurrile Bewohner wie das Bachneunauge; die Unterschiede ihres Verlaufs in Urberach und Ober-Roden. All dies ist nur wenigen Mitbürgern bewusst. Genau hier setzte das Projekt Rodaulehrpfad an: die Rodau wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken, die Bürger zu informieren und die Rodau damit sichtbarer und erlebbarer zu machen.

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