Drei Tage „Kultur ohne Grenzen“

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Zweiter Teil des Festivals vom 14. bis 16. Juni in Urberach – Park am Entweiher im Brennpunkt – Veranstaltungen auch in der Halle Urberach und in der Kelterscheune

Gesang, Tanz, Literatur, Jazz, Weltmusik, Kabarett, Bildende Kunst, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, internationale Begegnungen und Kulinarik: Kultur in all ihren Facetten wird über Rödermark leuchten, wenn vom 14. bis 16. Juni das große Festival „Kultur ohne Grenzen - Frieden und Freiheit in Europa“ mit dem zweiten Schwerpunkt in Urberach seinen abschließenden Höhepunkt findet. Eine Fülle an Veranstaltungen und Angeboten macht den Park am Entenweiher mit seinem Palastzelt zum Brennpunkt der Ereignisse, aber auch in der Kelterscheune und in der Halle Urberach gibt es Kultur satt.  

Während einer Magistratspressekonferenz im „Roten Oswald“ der Nell-Breuning-Schule – unmittelbar vor einer Schüleraufführung des Festival-Theaterstücks „Mer pagge des“ von Oliver Nedelmann und nach einer Präsentation des Festivalfilms von Torben Schäfer zu Teil eins – haben Sylvia Baumer und Thomas Mörsdorf, die beiden Koordinatoren aller Aktivitäten, in der vergangenen Woche zusammen mit den ehrenamtlichen Paten der einzelnen Kultursparten das Programm vorgestellt. Los geht es am Freitag, dem 14. Juni, im Park. Um 18.50 Uhr wird die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, zur offiziellen Eröffnung im Kreis der Vertreter der beteiligten Partner- und Kooperationskommunen erwartet. Zwei Tage später, am Sonntag, dem 16. Juni, heißt es Abschied nehmen von den internationalen Gästen, von den Besuchern und von Künstlern und sonstigen Akteuren: Nach einem Konzert mit dem Gitarrenduo „Café del Mundo“ im Palastzelt im Park und abschließenden Worten der Offiziellen aus Bodajk, Bourgoin-Jallieu, Hekimhan, Plesna, Saalfelden, Tramin und Rödermark geht es das Festival mit einem Trommelwirbel der Gruppe „Spirit of Music“ vom KSV Urberach zu Ende. Dazwischen lohnt es sich, bei freiem Eintritt zu allen Veranstaltungen Dauergast zu werden. 

Für den musikalischen Teil des Programms sind als Paten die Vorsitzenden von Jazzclub und Alternativem Zentrum (AZ), Silvia Altenberg und Lothar Rickert, verantwortlich – beide Vereine feiern in diesem Jahr übrigens ihr 40jähriges Bestehen. Gleich für den ersten Festivalabend hat Rickert zwei Hochkaräter aus Österreich verpflichtet: Die „Donauwellenreiter“ und „Federspiel“ werden das Palastzelt ab 19.30 Uhr mit alpenländischer Weltmusik im besten Sinne des Wortes sicherlich zum Kochen bringen. Die vier „Donauwellenreiter“ aus Wien und Südtirol fügen Einflüsse aus Folklore, Pop, Jazz, Klassik, Kammermusik und Weltmusik zu einem packenden, sinnlich und intellektuell stimulierenden Ganzen zusammen. Mit ihrer einzigartigen Melange haben sie sich weit über Österreichs Grenzen hinaus einen Namen gemacht. „Federspiel“ sind ein siebenköpfiges Ensemble, das Blasmusik neu definiert. Schier unglaubliches Können trifft auf jugendlich-charmante „Frechheit“ in Spiel, Arrangements und im Auftreten. Kreativität, Spontaneität und Spielwitz werden großgeschrieben. Ohne Berührungsängste verbindet die Band, die 2015 mit dem „Austrian World Music Award“ ausgezeichnet wurde, heimische Volksmusik und weltmusikalische Elemente.  

Am Samstag (15. Juni) stellen sich erst in der Kelterscheune (17 Uhr) und am Abend im Park (22 Uhr) „Bandart“ aus Ungarn vor. Die Shows der beiden Künstler Katalin Lengyel und Szabolcs Toth-Zs kombinieren Theater mit den neuesten interaktiven Technologien, um visuell beeindruckende Performances zu schaffen: Live gezeichnete digitale Graffiti und Tanz erzählen eine Geschichte. Damit wurden sie schon zu mehr als 90 internationalen Festivals auf vier Kontinenten eingeladen.

Wie für das Festival gemacht ist das Programm „Beloved Europa“ von „Café del Mundo“, die schon 2017 bei „grenzenlos grün“ einen gefeierten Auftritt hatten. Zwei aus Franken stammende Gitarristen loten neue Wege der Flamenco-Gitarre aus und bringen sie seit Jahren erfolgreich auf deutsche und europäische Bühnen. Für die beiden ist die europäische Idee keine politische Theorie, sondern das Herzensprojekt gelebter Realität einer jungen Generation. Dass sie ihr neues Album dieser Idee widmen und es „Beloved Europa“ nennen, hat sich auf ihren Reisen ergeben. 

Die New-Orleans-Atmosphäre des Jazzkellers versucht der Jazzclub am Samstag (19 Uhr) im Palastzelt zu schaffen. Das wird sicherlich gelingen, denn mit „Les Haricots Rouges“ kommt eine Formation aus Frankreich nach Rödermark, die in der Hot-Jazz-Szene einen glänzenden Namen hat und für ihre außergewöhnlichen Auftritte gelobt wird. Feurige Stimmung ist also garantiert. 

Zusammen mit Oliver Nedelmann organisiert Silvia Altenberg auch den „Crossover“ am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) mit heimischen Künstlern und Gruppen: Die Besucher dürfen sich auf Ballett, den Rejoice-Chor, eine Ukulele-Band, die Theatergruppe der Schule an den Linden, THEATER & nedelmann, die Edelvoices und das Jazzclub-Quartett freuen. Am Sonntagmorgen (11 Uhr) gibt es im Palastzelt ein „Intermezzo“ mit den Orchestern der Musikvereine 03 Ober-Roden, 08 Ober-Roden, Plesna und Saalfelden, der Folkband „3FaluBanda“ aus Bodajk und mit „Tausend Takte Maarschmusik, einem Ensemble des MV Viktoria 08. 

Einen Ausblick auf eine bunte Vielfalt an Kunstinstallationen im Park gab Michael Baumer. Beteiligt sind KiR-Mitglieder, der Rodgauer Kulturpreisträger Gerd Steinle und als Highlight der international bekannte Künstler Mark Huebner, der seine Installation „The Last Supper“ präsentiert. Apropos KiR: Was der Rödermärker Künstlerverein noch alles vorhat, stellte Karin Kück vor: Die Halle Urberach wird am Samstag und am Sonntag zum Kunstcafé mit Ausstellungen, Workshops, Impressionen aus den Partnerstädten von Fotoclubmitgliedern und einem Wettbewerb. Denn eingebunden in das Festival ist die diesjährige Verleihung des KiR-Kunstpreises und des Nachwuchspreises. Zu sehen sind die Beiträge im Rahmen des unter dem Titel „Zukunft! Europa?“ laufenden Wettbewerbs – mehr als 100 Kunstwerke, davon rund 30 Skulpturen und Objekte, von hiesigen Künstlern, aber auch solchen aus Saalfelden. 

Jenny Roters, unter dem Pseudonym Verena Rot erfolgreiche Rödermärker Krimiautorin, verwies auf den Samstagabend: Ab 20 Uhr steigt in der Kelterscheune ein Irischer Abend mit Literatur, Musik und Guiness. Beteiligt sind die Patin selbst, außerdem chrismegan und Arno Mieth sowie Henni Nachtsheim. In der Kelterscheune findet am Samstag auch ein Tanzworkshop (15 Uhr) mit Ferenc Kozma aus Bodajk statt, dessen Volkstanzgruppe zusammen mit der Band „3FaluBanda“ dort auftritt. Kabarett mit Volker Heymann gibt es ab 19.15 Uhr. 

Oliver Nedelmann hat ein Theaterprojekt der Schule an den Linden begleitet. Während des Schulfestes am Samstag (10 bis 14 Uhr) wird es präsentiert. 

Die Ökotrophologin Sandra Schallmayer verantwortet die kulturelle Sparte „Kulinarik“. Essen sei ein „besonderes Kulturgut, das die Menschen verbindet“. In Workshops zur Vorbereitung auf das Festival hätten dies die Teilnehmer schon erlebt. Schallmayer versprach den Festivalbesuchern „kulinarische Entdeckungsreisen durch Europa und darüber hinaus“. Darüber bietet sie am Sonntag (12 Uhr, SchillerHaus) einen Workshop mit praktischen Tipps zum Thema „Nachhaltigkeit auf dem Teller“ an. 

Bürgermeister Roland Kern freut sich schon auf die drei Tage kurz vor dem Ende seiner Amtszeit. „Das Festival ‚Kultur ohne Grenzen‘ ist ein Kulturereignis, das weit über die Stadtgrenzen hinaus wahrgenommen und – so hoffe ich – Spuren hinterlassen wird.“ Die Stadt richtet dieses Festival gemeinsam mit Kulturinitiativen und Kulturschaffenden aus Rödermark und seinen Partnerstädten Bodajk (Ungarn), Tramin (Italien) und Saalfelden (Österreich) sowie den kooperierenden Städten Plesna (Polen), Hekimhan (Türkei) und Bourgoin-Jallieu (Frankreich) aus. Es soll den Stein für viele weitere gemeinsame Projekte in einem friedlich vereinten Europa ins Rollen bringen.

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