„Die Hilfsbereitschaft lässt nicht nach!“

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Vorstand des Netzwerks für Flüchtlinge bedankte sich mit einer Neujahrsfeier bei seinen ehrenamtlichen Helfern

Festlich gedeckte Tische, ein reichhaltiges Buffet, persische Musik und Poesie, nette Gespräche – das passende Ambiente hatte der Vorstand des Netzwerks für Flüchtlinge in Rödermark (NFR) in der Kelterscheune geschaffen, um Danke zu sagen: Zur Neujahrsfeier waren die ehrenamtlichen Helfer des Freundeskreises Flüchtlinge eingeladen, der sich unter dem NFR-Dach gebildet hat. Sie hatten auch im vergangenen Jahr Hervorragendes geleistet haben, sei es in der Sprachförderung, in Patenschaften zur Unterstützung der Geflüchteten, in der Gruppe Job-Integration und in vielen anderen Bereichen. „Die Hilfsbereitschaft lässt nicht nach, und darüber sind wir sehr froh und auch stolz“, sagte die NFR-Vorsitzende Brigitte Speidel-Frey. Ihr Dank galt auch ihren Vorstandskolleginnen und –kollegen.

Auf die Bühne bat Speidel-Frey die Projektleiter und Ansprechpartner der einzelnen Arbeitskreise: Bernd und Clarissa Köhler, Gunter und Uschi Müller, Christa Rehermann, Petra Bürgam, Herbert Villinger, Marianne Utberg, Renate Büttner, Uta und Thomas Mosler, Ulla Tüncher, Frithjof Decker, Marita Weber, Rita Erlebach, Pat Becker, Franz Werheid, Maria Baumeister-Houlding, Katrin Jäger und Carlo Nussbaum. Mit Blumen und lobenden Worten für jede und jeden Einzelnen würdigte Speidel-Fey das Engagement ihrer Mitstreiter.

Zu Beginn der Feier hatte Brigitte Speidel-Frey aktuelle Herausforderungen angesprochen, vor denen der Verein und der Freundeskreis stünden. So gelte es, Ideen für das „Café Eine Welt“ zu entwickeln, das nicht mehr so recht angenommen werde. Auch müsse eine Nachfolgerin gefunden werden für Amelie Höhnle, die Gemeindeassistentin von St. Nazarius, die in der Flüchtlingsunterkunft in der Maybachstraße einen Spielkreis für Kinder auf die Beine gestellt hat, im Sommer aber Rödermark verlassen werde. Obwohl die Zahl der der Flüchtlinge auch in Rödermark zurückgehe, sei personelle Unterstützung weiterhin gefragt: etwa für den „Dauerbrenner Sprachförderung“, die Hausaufgabenhilfe, bei der Wohnungssuche, den Patenschaften oder der Job-Integration.

Im Namen des Magistrats bedankte sich Bürgermeister Roland Kern sehr herzlich bei all denen, die sich für die nach Rödermark geflüchteten Menschen einsetzen: „Wohl der Stadt, die über eine solche bürgerschaftliche Substanz verfügt“, betonte Kern. „Sie sind uns ein wunderbarer Partner. Ohne Ihre Tätigkeit würde es nicht funktionieren.“ Darüber hinaus konnte der Bürgermeister eine gute Nachricht verkünden: Die Stadt habe vom Kreis die Zusage erhalten, dass die Flüchtlingsarbeit in Rödermark auch weiterhin hauptamtlich betreut werde. „Wir hatten allerdings auch in einem recht forschen Schreiben um eine Nachfolgerin für Brigitte Putz-Weller gebeten!“

Die langjährige Sozialarbeiterin des Kreises, die sich seit 17 Jahren auch ehrenamtlich im NFR engagiert, war Ende des vergangenen Jahres in den Ruhestand verabschiedet worden, wird dem NFR-Vorstand als Beisitzerin aber erhalten bleiben. Bürgermeister Kern würdigte sie als Frau, die „mitten im Leben stehe“ und sich zum Wohle der geflüchteten Menschen „von niemandem etwas vormachen lässt“. Brigitte Speidel-Frey lobte Putz-Weller als „weltoffene, kreative Frau, die sich erfolgreich mit ständig wechselnden Verordnungen und Gesetzen herumschlug“. Sie habe es geschafft, drei Arbeitsplätze unter einen Hut zu bekommen und in ihrem „Wanderbüro“ stets den Überblick zu behalten. „Geht nicht, gibt’s nicht – das hat Brigitte zwar nie gesagt, aber sie hat immer so gehandelt!“ Alle, und gerade die Menschen, für die sich Putz-Weller ihr Leben lang einsetze, schätzten ihr Engagement und ihre „mütterlich-resolute Art“. Jedem Einzelnen in den wechselnden Vorständen des Netzwerks sei sie stets eine zuverlässige Ratgeberin gewesen. Zum hauptamtlichen Abschied überreichte Speidel-Frey der Sozialarbeiterin einen gut gefüllten Rucksack für die neu gewonnen Freizeit beim Wandern oder Radfahren.

Putz-Weller selbstfand danach klare Worte zu den üblen Zuständen beim behördlichen Umgang mit Flüchtlingen in früheren Jahren, erinnerte an Zeiten, als Integration keineswegs erwünscht war und Roland Kern als Anwalt Menschen vor der Abschiebung bewahrte. Vieles habe sich aber glücklicherweise zum Positiven gewandelt. Dennoch benötige man für einen solchen Job ein erhebliches Maß an „Frustrationstoleranz“. Belohnt werde man mit „Highlights“ – dann, wenn Flüchtlinge „ihren Weg finden“.

Für die kulturellen Höhepunkte des Abends sorgte die Gruppe „Grenzenlos“ aus Dreieich, der auch Flüchtlinge aus Rödermark angehören: Arya Gholami an der Setar, Farzaneh Tamanna als Vokalistin, Keyvan Faraji Amiri als Rezitator und Renée Reifenrath-Doganli für die Übersetzung ins Deutsche präsentierten persische Musik und Poesie.

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