„Das ist wie ein Sechser im Lotto!“

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Ortskern Ober-Roden aufgenommen in das Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ – Investitionen von 10 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren werden von Bund und Land bezuschusst

Rödermark ist dabei – und darf mit erheblichem Fördersegen aus Bundes- und Landesmitteln rechnen: Mit dem positiven Bescheid über die Aufnahme der Stadt in das Bund-Land-Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ ist eine Rödermärker Delegation mit Bürgermeister Roland Kern und Erster Stadtrat Jörg Rotter an der Spitze am Mittwoch aus Frankfurt zurückgekehrt. Dort hatte Stadtentwicklungsministerin Priska Hinz den Vertreterinnen und Vertretern der 18 neu aufgenommenen Standorte in den Programmen „Stadtumbau in Hessen“, „Soziale Stadt“ und „Städtebaulicher Denkmalschutz“ den jeweiligen Aufnahmebescheid überreicht. Bürgermeister Kern freute sich über den „Startschuss für ein Investitionsprogramm für den Ortskern Ober-Roden mit einem Volumen von 10 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren“. Knapp zwei Drittel dieser Summe werden mit Geldern aus dem Programm bezuschusst.

Kern sprach von einer „hervorragenden Möglichkeit, nun Dinge umzusetzen, die wir die ganze Zeit schon im Sinn hatten“. Als Beispiele nannte er den Bau einer Unterführung für Fußgänger und Radfahrer im Bereich Gartenstraße/Babenhäuser Straße, die Umgestaltung des Bereichs zwischen der Kulturhalle, dem ehemaligen Feuerwehrhaus und dem von der Stadt erworbenen „Seitz-Haus“ sowie die Sanierung des ehemaligen Feuerwehrgebäudes, in dem die Kinderabteilung der Stadtverwaltung, das Jugendzentrum und der Seniorentreff untergebracht sind, und die Sanierung des „Jägerhauses“, das dann als Kultur- und Bildungseinrichtung genutzt werden könnte. Auch Vorhaben wie die Sichtbarmachung der Rodau im Stadtgebiet, die Neugestaltung von Wegebeziehungen, Begrünungsmaßnahmen oder Anreizprogramme für die energetische Sanierung von Privathäusern seien nun möglich. „Das ist für uns wie ein Sechser im Lotto“, so Kern.

Der erste Schritt ist nun die Erarbeitung eines „Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes“ in enger Abstimmung mit dem Ministerium, aber auf der Basis des Förderantrags. Dafür hat das Land noch für dieses Jahr 71.000 Euro bewilligt. Den Antrag hatte eine fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe der Verwaltung unter Beteiligung von Vertretern der Interessengemeinschaft für einen lebenswerten Ortskern Ober-Roden (IGOR) ausgearbeitet. Aufgelistet werden dort 17 Einzelmaßnahmen mit einem Kostenvolumen von insgesamt knapp 10 Millionen Euro. 

Der positive Bescheid des Ministeriums ist nach Ansicht von Bürgermeister Kern und Erstem Stadtrat Rotter nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sich in Rödermark in den vergangenen Jahren eine breite Form der Bürgerbeteiligung entwickelt hat – von den Quartiers- und Ortskerngruppen bis hin zum Leitbildprozess. Als Folge dessen haben Mitglieder von IGOR am Prozess der Formulierung des Antrags als gleichberechtigte Partner mitgewirkt – und die IGOR-Aktivposten Ernst Schäck, Arno Mieth und Gerd Schreiner waren auch bei der Übergabe der Förderbescheide in Frankfurt dabei. „Ohne ihr Engagement wäre das nicht zustande gekommen“, lobte Kern das Engagement seiner bürgerschaftlichen Mitstreiter und sprach von einem gelungenen Zusammenspiel von Bürgerschaft und Verwaltung.

„Ob große oder kleine hessische Kommunen, ob Innenstädte oder Stadtteile: Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht auf ein lebenswertes, grünes und intaktes Wohnumfeld“, hatte Ministerin Hinz in Frankfurt betont. „Mit den Mitteln aus den drei Programmen der nachhaltigen Stadtentwicklung können wir zur Verbesserung der Stadt- und Siedlungsstrukturen sowie der Lebens- und Umweltqualität beitragen. Darüber hinaus erhalten wir das identitätsstiftende baukulturelle Erbe und werten benachteiligte Quartiere auf“, so die Ministerin. „Auch die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum kann durch die Programme der Stadtentwicklung begleitet werden – das haben wir im Masterplan Wohnen festgeschrieben. Denn Stadtentwicklung und Wohnungsbau gehen in Hessen Hand in Hand.“

In das Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ sind zehn Stadtquartiere neu aufgenommen worden, darunter neben dem Rödermärker Projekt aus dem Kreis Offenbach noch Maßnahmen der Städte Heusenstamm, Neu-Isenburg und Rodgau; 34 Kommunen hatten sich beworben. Ministerin Hinz erläuterte: „Im Fokus des Programms steht ein klimaorientierter Stadtumbau. Gefördert werden Städtebauprojekte, die zum Klimaschutz beitragen oder der Anpassung von Städten und Gemeinden an den Klimawandel dienen.“ Hinz ergänzte: „Zugleich muss der Stadtumbau dem demografischen und wirtschaftsstrukturellen Wandel gerecht werden. Hierzu gehört auch eine gute Wohnraumversorgung für alle.“

Abschließend bedankte sich Stadtentwicklungsministerin Hinz ausdrücklich bei den hessischen Kommunen: „Mit dem besonderen, auch finanziellen Engagement der hessischen Städte und Gemeinden im Städtebau gelingt es, die nachhaltige Entwicklung bestehender Stadtstrukturen mit den historischen Innenstädten und Ortskernen zeitgemäß fortentwickeln. Dabei können sie sozialen Nachteilen entgegenwirken, wirtschaftlich Entfaltungsmöglichkeiten verbessern sowie die natürlichen Lebensgrundlagen in der gebauten Umwelt schützen. Ich freue mich auf die vielen neuen Projekte, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden können.“

Foto (v. l.): Thomas Kron (Leiter der Bauverwaltung), Erster Stadtrat Jörg Rotter, Ernst Schäck (IGOR), Ministerin Priska Hinz, Arno Mieth (IGOR), Bürgermeister Roland Kern, Gerd Schreiner (IGOR).

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