Corona-App: keine Wunderwaffe, dennoch nützlich

|   Aktuelles

Landkreistag: Warn-App muss so funktionieren, dass Arbeit der Gesundheitsämter unterstützt wird

Der Deutsche Landkreistag unterstützt das mit der am Dienstag vorgestellten Corona-App verfolgte Ziel, Infektionsketten noch schneller und breiter unterbrechen zu können. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: „Wir gehen weiter davon aus, dass eine Nutzungsquote von 60 Prozent notwendig ist, um einen positiven Effekt zu erzielen. Nur dann kann die App einen echten Beitrag leisten und die weitere Eindämmung im täglichen Leben erleichtern. Uns allen muss aber auch klar sein, dass sie nur ein ergänzendes Instrument ist, und dass es nach wie vor entscheidend auf die Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter zur Durchbrechung von Infektionsketten ankommt.“ Diese Position teilen auch der Landrat und die Bürgermeister im Kreis Offenbach.

Aus Sicht des kommunalen Spitzenverbandes ist es von großer Bedeutung, dass die Warn-App und die damit in Verbindung stehenden Abläufe die Arbeit der Gesundheitsämter unterstützt und diese nicht vor neue Schwierigkeiten stellt. „Insofern muss dieser Aspekt unbedingt mitgedacht werden, wenn es etwa darum geht, das Prozedere weiter zu verfeinern oder die Software mit Updates zu versorgen. Die Verzahnung mit den Gesundheitsämtern ist deshalb wichtig, damit die händische Nachverfolgung zumindest ein Stück weit entlastet wird.“

Gelinge dies nicht, würden die Gesundheitsämter im schlimmsten Fall als letzte informiert werden und sähen sich gleichzeitig einer Fülle von Anrufen besorgter Bürger gegenüber, die Warnmeldungen auf ihren Handys erhalten hätten, so Sager. „Eine wichtige Aufgabe der Gesundheitsämter ist es auch, die benachrichtigten Personen einer Infektionskette zu beruhigen und Unterstützung bei den nächsten Schritten anzubieten.“. Dies werde vor allem dann bedeutsam werden, wenn es im Herbst zu einer zweiten Corona-Welle kommen sollte.

Zurück
Back to Top