Bilderbuchkino im Handbetrieb

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Der Leseclub im SchillerHaus machte mit beim bundesweiten Vorlesetag

Vorlesen regt die Fantasie an, fördert die Sprach- und Leseentwicklung von Kindern und eröffnet damit Bildungschancen für eine erfolgreiche Zukunft. Um Begeisterung für das Lesen und das Vorlesen zu wecken, haben die Wochenzeitung „Die Zeit“, die Stiftung Lesen und die Deutsche-Bahn-Stiftung vor 15 Jahren einen bundesweiten Vorlesetag ins Leben gerufen, der seitdem immer am dritten Freitag im November stattfindet. Zum ersten Mal dabei war in der vergangenen Woche der Leseclub für Grundschüler im SchillerHaus.

Lesen und Vorlesen – das steht im Leseclub, der von Tülay und Emine Kuzkaya ehrenamtlich geleitet wird, unter der Woche jeden Nachmittag auf dem Programm; diesmal eben eingebettet in die lobenswerte Initiative zur Stärkung der Lesekultur. Zu den Kindern, die dort als Stammgäste bekannt sind, gesellten sich Lesehungrige aus dem gleichzeitig angebotenen Hausaufgabentreff. Ohnehin sind die Grenzen zwischen den beiden Bildungsangeboten fließend, berichtet Miriam Eicke, die seit rund einem Jahr im Team der städtischen Jugendarbeit für die Betreuung der jüngsten Besucher des SchillerHauses zuständig ist. Der Leseclub ergänze sich bestens mit der Hausaufgabenbetreuung, wo es für die Kinder oft schwierig sei, sich zum Lesen in eine Ecke zurückzuziehen. Eicke sorgt auch dafür, dass der Leseclub seit Anfang des Jahres an allen fünf Werktagen geöffnet ist – anfangs waren die Türen an nur drei Nachmittagen offen. Zum Vorlesetag hatte sie ein besonderes Medium mitgebracht: ein Kamishibai. Das ist ein aus der japanischen Erzähltradition stammendes Holzkästchen, in das Bilder eingelegt werden, die eine vorgelesene Geschichte illustrieren – Bilderbuchkino im Handbetrieb. Tülay und Emine Kuzkaya ergänzten die Vorlesestunden mit zweisprachigen Geschichten auf Deutsch und auf Türkisch.

Mit Freude und ohne Leistungsdruck lesen und so Lesekompetenz entwickeln – das ist die Idee hinter den Leseclubs, die die Stiftung Lesen für sechs- bis zwölfjährige Kinder im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht Stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bundesweit eingerichtet hat. 2014 wurde der Leseclub im SchillerHaus eröffnet. Zum Start gab es damals von der Stiftung Lesen ein großes Medienpaket mit 160 Büchern, Hörbüchern, Gesellschaftsspielen und einem I-Pad, und auch die Bücherregale wurden zur Verfügung gestellt. Nach wie vor fördert die Stiftung das Angebot, etwa durch die Übernahme der Aufwandsentschädigung für die Ehrenamtlichen.

Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren können Mitglieder des Leseclubs werden. Im Rahmen vielfältiger Aktionen und Projekte wird ihnen hier ein ansprechendes Nachmittagsprogramm geboten, das sie auf spielerische Weise für das Lesen begeistert. Im Mittelpunkt steht die vielseitige Beschäftigung mit verschiedenen Lesemedien. Während der Öffnungszeiten (montags bis freitags von 15 bis 16 Uhr) wird auch gespielt oder mit digitalen Medien gearbeitet. Das Betreuungsteam organisiert Besuche in den beiden Büchereien, Anfang des Monats gab es eine Lesenacht, im Sommer gehen die Betreuerinnen mit ihren Schützlingen auch mal Eis essen.

Mit diesem Angebot sollen vor allem Kinder angesprochen werden, die normalerweise weniger gern lesen. Ziel ist es, deren Lesemotivation und Lesekompetenz zu steigern. Trotz der Verzahnung mit den übrigen Angeboten für Grundschüler im SchillerHaus – neben dem Hausaufgabentreff gibt es noch einen Kids-Treff mittwochs von 14 bis 17 Uhr –, die laut Eicke „richtig gut angenommen werden“, ist der Club für alle Rödermärker Kinder geöffnet. Einfach vorbeikommen und sich einen Clubausweis holen!

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