Babylonisches Sprachengewirr, leckere Düfte, faszinierende Gelassenheit

|   Aktuelles

Netzwerk für Flüchtlinge feierte ein schönes Freundschaftsfest für alle Bürger

Es ist alle Jahre wieder ein Wagnis, das Freundschaftsfest des Netzwerks für Flüchtlinge Rödermark (NFR) auf der Bulau. Keiner kann einschätzen, wie viele Gäste kommen, und kaum einer versteht den Anderen so ganz bei der gemeinsamen Vorbereitung. Doch die klappt immer besser, und das Fest zieht immer mehr Bürger an, die alle davon profitieren: die „Neuen“ vom Gefühl des Willkommenseins, die Einheimischen von der Möglichkeit, sich zu informieren wie auch verzaubern zu lassen von den fremden Kulturen.

Für die deutschstämmigen Festbesucher gab es wieder zahllose Hingucker, die ein Lächeln ins Gesicht zauberten: die farbenfrohen Gewänder, die für diesen Nachmittag besonders fein ausstaffierten Kinder, die besinnliche Kaffeezeremonie oder auch die vielen schönen Wasserpfeifen, die über den Festplatz getragen wurden. Doch auch die ausländischen und teilweise noch kaum Deutsch sprechenden Gäste profitierten von den gemeinsamen Stunden. So erzählte etwa Ellen Böllert, dass sie sich lange mit einer jungen Frau unterhalten habe, die sie gezielt angesprochen und immer wieder befragt habe – sie wollte wohl einfach gerne deutsch sprechen und vor allem hören.

„Wir haben hier Festteilnehmer aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, Somalia, Eritrea und dem Iran, und sie sind auch alle ganz wild auf dieses Fest“, freute sich Sozialarbeiterin Brigitte Putz-Weller, Ansprechpartnerin beim NFR, und war sehr zufrieden, dass es inzwischen auch mit der Eigenständigkeit der verschiedenen Nationalitäten etwa beim Vorbereiten, beim Kochen und beim Auf- und Abbau gut klappt. „Da wird dann zwar nicht gemeinsam im Großmarkt eingekauft, sondern bei ganz speziellen Händlern etwa in Dietzenbach, aber es klappt.“ Und Brigitte Speidel-Frey, die Vorsitzende des NFR mit seinem Freundeskreis Flüchtlinge, staunt immer wieder über die unterschiedlichen Mentalitäten: „Wir Deutschen wollen immer alles gründlich und perfekt machen, bei der Vorbereitung wie beim Fest selbst. Die ausländischen Teilnehmer arbeiten mehr nach dem Prinzip: ‚Immer mit der Ruhe, das wird schon!’ – und es klappt tatsächlich am Schluss!“

Neu in diesem Jahr war ein Schwerpunkt auf deutscher Kultur, etwa mit „Dicke-Backen-Musik“, dargeboten vom Jugendorchester des Musikvereins 06 Urberach. Doch auch die hierzulande noch ungewohnten Klänge aus den Heimatländern der Flüchtlinge kamen zu ihrem Recht und verwoben sich mit den aufregenden Düften der Spezialitäten aus aller Welt. Schön ist es vor allem für das Organisationsteam um Brigitte Putz-Weller, dass auch immer mehr ehrenamtliche Helfer und bislang nicht eingebundene Rödermärker Bürger zum Freundschaftsfest auf die Bulau kommen.

Zurück
Back to Top