Monisha Rajesh : In 80 Zügen um die Welt (Reisebericht)

Von London aus macht sich die britische Autorin und Journalistin Monisha Rajesh auf zu einer Reise um die Welt. Das besondere daran ist ihr ausgetüftelter Reiseplan : mit genau 80 Zügen will sie es schaffen einmal die Welt zu umrunden und am Ende wieder am Ausgangspunkt anzukommen. Erfahrungen mit langen Zugreisen hat sie bereits auf ihrer Durchquerung von Indien gesammelt - Rajesh ist Eisenbahnfan. Diesmal ist sie allerdings nicht alleine. Kurz bevor es losgeht, entschließt sich ihr Freund kurzentschlossen sie die erste Strecke zu begleiten, am Ende werden sie die ganze Reise gemeinsam machen. Über 70.000 Kilometer werden sie am Ende auf den Schienen der Welt durch zahlreiche Länder und Kontinente zurückgelegt haben mit viele interessanten und spannenden Begegnungen.


Unterhaltsam und witzig geschrieben, spart sie auch nicht die unangenehmen Seiten des Bahnreisens aus. Der Standard der Züge die sie benutzt ist dementsprechend (je nach Region und Land) auch sehr unterschiedlich – von schweizerischen und kanadischen Luxuszügen bis hin zu Zügen ohne jeglichen Komfort in Asien oder Afrika. Ein besonderes Highlight in dem Buch ist auch ihre Reisebeschreibung durch Nordkorea, die sie allerdings nur in einer geschlossenen Reisegruppe unternehmen konnte.
Dieses Buch ist ein gutes Mittel gegen Fernweh – in einer Zeit, wo uneingeschränktes Reisen, wie wir es bisher kannten, derzeit nicht mehr möglich ist. Für die Reise auf der Couch absolut empfehlenswert.

 


Das Buch ist der 5. Band eines autobiografischen Romanzyklus (Alle Toten fliegen hoch) des bekannten Schauspielers und Schriftstellers Joachim Meyerhoff. Dieser letzte Band ist der persönlichste und mit den vorhergehenden nicht zu vergleichen. Denn hier steht der Autor und die Person Joachim Meyerhoff selbst im Zentrum der Geschichte. Plötzlich, von einem Moment auf den anderen, wird er durch einen Schlaganfall aus seinem bishe-rigen Leben gerissen. Er liegt bewegungslos in einer Wiener Klinik und kann zunächst nicht fassen, was ihm widerfährt. Für den mehrfach ausgezeichneten und gefeierten Wiener Burgschauspieler und Bestseller-Autor steht mit einem Schlag die gesamte be-rufliche und private Existenz auf dem Spiel. Um den Schock zu verarbeiten, in den ihn die Diagnose Schlaganfall versetzt hat, rettet sich Meyerhoff in die Sprache. In Gedan-ken rezitiert er Gedichte und Textstellen. Weil er Angst hat einzuschlafen und dann von einem zweiten Schlaganfall eingeholt zu werden, flüchtet es sich in Erinnerungen.  Gan-ze Nächte hält er sich wach mit Gedanken an Erlebnisse mit seinen Kindern, Frauen und anderen Familienmitgliedern aus schönen und auch schweren Zeiten.

Mit viel Gespür für absurde Situationskomik und - wie in den anderen Bänden auch - mit Humor und schonungsloser Ehrlichkeit berichtet er über den Klinikalltag, über seine Mitpatienten und Ärzte, seine Genesungserfolge und Rückschläge. Am Ende, bei der Ent-lassung aus der Klinik, ist Meyerhoff ein anderer Mensch.


Absolut lesenswert und - trotz des ernsten Themas - ein besonderes Lesevergnügen.


Als sich die junge Studentin Paula und der schrullige Rentner Helmut zufällig nachts auf einem Friedhof treffen, ahnen beide nicht, welch ein irrwitziger Abenteuertrip ihnen bevorsteht. Helmut hat soeben die Urne seiner frisch verstorbenen Ex-Frau Helga ausgebuddelt, um die Asche in ihren Heimatort in die Alpen zu bringen. Paula leidet seit dem Unfalltod ihres geliebten kleinen Bruders an einer schweren Depression. Das Besondere an diesem Roman mit den beiden ungleichen Protagonisten ist, dass es überraschenderweise kein trauriges Buch ist, sondern ein Buch voller herrlich absurder Situationskomik und hinreißenden Dialogen. Trotzdem werden die Themen Verlust, Trauer und Tod, die das ganze Buch durchziehen, nie ins Lächerliche gezogen.

In einem kleinen Kaff im Missouri der 80er Jahre erlebt der 15jährige Sam einen Sommer, den er nie wieder vergessen wird. Um vor den häuslichen Problemen und der Krankheit seiner Mutter zu flüchten, nimmt er einen Ferienjob in einem alten Kino an. Dort findet der schüchterne Außenseiter Freunde und die erste große Liebe seines Lebens. Ein Roman über das Erwachsenwerden, in dem sich der Autor unvergleichlich gut in die Gefühls- und Gedankenwelt seiner Figuren hineinversetzen kann und in dem die 80er Jahre mit ihrer Musik und ihren Filmen noch einmal lebendig werden.

Nachdem die 72jährige Cloris auf wundersame Weise als Einzige einen Flugzeugabsturz überlebt hat, muss sie sich durch die unbarmherzige Wildnis der Bitteroot Mountains im Norden der USA schlagen – ausgerüstet mit einem Stiefel, einer Bibel und ein paar Karamellbonbons. Eigentlich hat sie keine Chance, doch merkwürdige Begebenheiten und ungewöhnliche Zufälle lassen den Verdacht aufkommen, als sei sie nicht alleine und es würde jemand seine schützende Hand über sie halten.


Der zweite Erzählstrang dreht sich um die 37jährige Rangerin Debra, die ihr Leben nur mit einem regelmäßigen Quantum an Rotwein aushält. Nach einem rätselhaften Notruf macht sie sich zusammen mit einer skurrilen Truppe von „Friends of the Forest“ auf, das abgestürzte Flugzeug und die vermisste Cloris zu suchen.
Cloris, die Ich-Erzählerin in diesem Roman, erinnert während ihrer Odyssee durch die amerikanische Wildnis immer wieder Ereignisse aus ihrem Leben und ihrer Ehe und mit der Zeit wird es immer ungewisser, ob sie überhaupt noch einmal in die Zivilisation zurückkehren will. Ein spannender Abenteuerroman der Extraklasse, in dem einmal nicht Männer sondern zwei starke Frauen die Hauptrolle spielen.

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